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Fortbestehen der Einrichtungen in Hornhausen und Hadmersleben gefährdet - Die Ortschaftsräte haben unterschiedliche Meinungen Stadtrat entscheidet Mittwoch über die Zukunft der Grundschulen

Von René Döring 17.06.2013, 03:32

Oschersleben l Noch gibt es in der Stadt Oschersleben und deren Ortsteilen fünf staatliche Grundschulen. Drei in Oschersleben sowie jeweils eine in Hadmersleben und Hornhausen. Welche Schulen davon eine langfristige Per-spektive haben und welche in den nächsten Jahren geschlossen werden, darum geht es am Mittwoch in der nächsten Sitzung des Oschersleber Stadtrates. Diese Beratung beginnt um 17 Uhr und findet im Sitzungssaal des Rathauses statt.

Wenn Ratsvorsitzende Ingeburg Gerke den Tagesordnungspunkt 14 aufruft, dann wird es für die Grundschulen ernst. Denn dann werden sich die Ratsmitglieder mit einer "mittelfristigen Schulentwicklungsplanung bis zum Schuljahr 2018/2019" und mit einer "Langfristprognose bis zum Schuljahr 2023/24" für die Grundschulen beschäftigen. In der Beschlussvorlage geht die Verwaltung davon aus, dass die Reiterstein-Grundschule Hornhausen spätestens 2018/19 und die Grundschule Hadmersleben spätestens 2023/24 geschlossen werden muss.

Fast 50 Seiten umfasst die besagte Beschlussvorlage, auf denen unter anderem viele Tabellen über Geburtenstatistik und Bevölkerungsprognose, also über die Zahl der Einwohner und Grundschüler zu sehen sind, die in den nächsten Jahren in Oschersleben leben werden. Zudem hat die für die Grundschulplanung zuständige Hauptamtsleiterin Christiane Klare die vom Land vorgegebenen Mindestschülerzahlen aufgeführt, wie auch die Bedingungen, die Grundschulen erfüllen müssen, wenn sie Fördermittel für eine Sanierung bekommen wollen.

2017/18 wird die Mindestzahl der Schüler nicht mehr erreicht

Die wichtigsten Schlussfolgerungen, die sich aus Sicht der Stadtverwaltung aus all den Zahlen ergeben, hat Christiane Klare auf den ersten zwei Seiten der Beschlussvorlage zusammengefasst. Und dort steht beispielsweise, dass die Hornhäuser Grundschule vom Schuljahr 2017/18 an weniger als die geforderten 60 Schüler haben wird. Für die Hadmersleber Grundschule sind laut Beschlussvorlage die 60 Schüler bis 2018/19 gesichert. Aber langfristig würden sie nicht mehr erreicht werden.

Die Schülerzahlen der drei Grundschulen der Kernstadt würden hingegen mittelfristig und auch langfristig den Vorgaben entsprechen. "Aber auch in der Kernstadt werden die Schülerzahlen sinken, so dass abgewogen werden muss, ob man zwei oder drei Grundschulen aufrecht erhält", heißt es in der Beschlussvorlage.

Mit dieser Beschlussvorlage haben sich in den zurückliegenden Tagen unter anderem die Ortschaftsräte beschäftigt. Während einige für diese Vorlage gestimmt haben, war der Ortschaftsrat Hornhausen mehrheitlich dagegen und hat der Hadmersleber Ortschaftsrat die Vorlage einstimmig abgelehnt.

"Nicht alle drei Grundschulen müssen in der Kernstadt sein"

Den Hadmerslebern sei zwar klar, dass Oschersleben aufgrund des Rückgangs der Schülerzahlen langfristig nur noch maximal drei Grundschulen haben werde, aber das müsse nicht heißen, "dass sich alle drei Grundschulen in der Kernstadt Oschersleben befinden", wie es im Ortschaftsrat hieß. Ratsmitglied Urban Jülich (CDU) sieht gute Gründe, dass Hadmersleben auch in Zukunft ein Grundschulstandort bleibt. In jedem Fall müsse der überregionale Charakter der Hadmersleber Grundschule mit einem großen Einzugsgebiet aus den umliegenden Orten herausgestellt werden, so seine Argumentation. Ein neuer Beschlussvorschlag zur Schulentwicklungsplanung solle so formuliert werden, dass die Stadt Oschersleben um drei Grundschulstandorte kämpfen solle. Ein Standort solle sich in Hadmersleben befinden. Entsprechend sollten die Investitionen geplant werden, war sich der Hadmersleber Ortschaftsrat einig.