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Stadtratswahl Verluste für Volksparteien in Oschersleben

Die CDU bleibt nach der Stadtratswahl in Oschersleben Wahlsieger und die SPD der große Verlierer.

Von Sebastian Pötzsch 27.05.2019, 22:19

Oschersleben l Die Verluste bei der SPD sind herb. Mit nur 20,9 Prozent erreichte die Partei bei den Stadtratswahlen in Oschersleben ein sattes Minus von 11 Prozent im Vergleich zum Bürgervotum von vor fünf Jahren. Damit setzt die SPD den Bundestrend auch in der Bodestadt fort. Dennoch ziehen die Sozialdemokraten mit sechs Sitzen als zweitstärkste Fraktion in das Gremium ein und verlieren damit den Status als stärkste Gruppe im Rat.

Die größte Fraktion wird künftig die CDU sein. Auch die Christdemokraten mussten im Vergleich zur vergangenen Stadtratswahl im Jahr 2014 Stimmenverluste hinnehmen, wenn auch „nur“ in Höhe von 7,5 Prozent. So konnte die CDU dieses Mal 24,4 Prozent aller Wählerstimmen in Oschersleben und den Ortsteilen auf sich vereinen. Doch gegen 24 Uhr sollte es noch einmal spannend werden. Als 19 von 24 Wahllokalen ausgezählt waren, sank die CDU kurzfristig auf einen Stimmenanteil von nur 21,5 Prozent, führte jedoch weiterhin knapp vor der FUWG. „Grundsätzlich freue ich mich, dass doch so viele Menschen zur Wahl gegangen sind. Ich hatte im Vorfeld angenommen, dass das Wahlergebnis zwischen CDU, SPD und FUWG etwas ausgeglichener ist“, sagte CDU-Fraktionschef Torsten Schubert auf Volksstimme-Nachfrage. Nun müsse geschaut werden, wie eine gute Zusammenarbeit im Stadtrat hinzubekommen ist.

Die Fraktion der FUWG ist ein Gewinner der Wahlen. Während die Freie Unabhängige Wählergemeinschaft vor fünf Jahren auf 14,3 Prozent der Wählerstimmen kam, waren es am Sonntag 19,5 Prozent, also 5,2 Prozent mehr als beim letzten Mal. Damit steht nun fest: Oscherslebens Ex-Bürgermeister Dieter Klenke wird künftig im neuen Gremium mitarbeiten. „Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn ich mir einen weiteren Sitz im Rat gewünscht hätte. Das hätte unsere Arbeit leichter gemacht“, resümierte FUWG-Fraktionschef Jörg Gildemeister.

Der große Gewinner ist die AfD. Auch wenn die drei Kandidaten um Uwe Krause nicht in dem Maße wie in anderen Regionen vom ostdeutschen Trend profitieren konnten, erreichten sie dennoch 12,4 Prozent. Damit steht nun auch fest: Der Oschersleber Stadtrat wird sich künftig aus 28 Mitgliedern zusammensetzen. Hätte die AfD mehr Stimmen erreicht und einen vierten Sitz nicht besetzen können, hätten künftig nur 27 Räte im Rathaussaal Platz nehmen können.

Spannend war der Verlauf auch für die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen. Am Ende schaffte es Ludwig Klamm nicht in den Rat. Er musste sich seinem Mitstreiter Dave Gerecke knapp geschlagen geben, der mehr Stimmen auf sich vereinen können. „Das war ein spannendes Duell zwischen Ludwig und mir. Schade, dass wir es nicht zu zweit geschafft haben. Dennoch freue ich mich auf eine spannende Zeit“, sagte Gerecke.

Verluste musste auch Die Linke hinnehmen. Erreichten die Genossen um Manfred Nörthen vor fünf Jahren noch 15,5 Prozent, schafften sie es am Sonntag auf nur 11 Prozent. So werden mit Nörthen auch Ulrich Hoppe und Wolfgang Klemens in das Stadtparlament einziehen.

Sah es am späten Sonntagabend noch nicht so aus, als würde es ein Vertreter von „Wir für Emmeringen“ in den Stadtrat schaffen, konnte die Gemeinschaft in der Nacht noch aufholen. Immerhin 839 Bürger gaben der Wählergruppe aus Oscherslebens einzigem Stadtteil ihre Stimme. Allerdings wird Nico Haase den Rat verlassen, weil Melanie Klix mehr Stimmen erzielte.

Ein durchaus beachtliches Ergebnis fuhr Björn Löffler ein. 668 Einwohner wählten den Einzelkandidaten. Damit wird auch er künftig im Stadtrat vertreten sein.