1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Bäume zersägt, Ampeln gesichert

Sturm Bäume zersägt, Ampeln gesichert

Alle Feuerwehren der Stadt Oschersleben waren im Einsatz, um Schäden zu beseitigen, die Orkan "Friederike" verursacht hat.

Von Yvonne Heyer 20.01.2018, 00:01

Oschersleben l Nachdem im Verlauf des Donnerstags feststand, dass „Friederike“ mit größerer Kraft und damit nicht als Sturm-, sondern als Orkantief auf Sachsen-Anhalt trifft, nahm die Oschersleber Einsatzleitung um 13.40 Uhr ihre Arbeit in der Feuerwache auf. Von hier aus koordinierten eine Kameradin und drei Kameraden sowie Vertreter der Stadt die Einsätze.

Laut Stadtwehrleiter Sven Könnecke waren alle Einsatzfahrzeuge der zwölf Oschersleber Feuerwehren im Einsatz, die insgesamt 41 Einsätze abarbeiten mussten. Viele umgestürzte Bäume wurden von Straßen und Gehwegen beseitigt. Auch herabstürzende Dachziegel und andere Dachteile, die in den öffentlichen Verkehrsraum fielen, stellten eine Gefahr für Passanten und Autofahrer dar. In vielen Fällen mussten die Einsatzstellen von der Feuerwehr und der Polizei gesichert und abgesperrt werden. Verletzt wurde niemand.

Anders lief es am Nachmittag auf der Straße zwischen Hadmersleben und Kroppenstedt ab. Ein Lkw stürzte hier um, der Fahrer konnte das Führerhaus nicht von allein verlassen. Zur Unterstützung der Kroppenstedter und Gröninger Wehr, wurden die Feuerwehren Alikendorf, Hadmersleben, sowie das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Oschersleber Wehr zur Einsatzstelle beordert. Die Kräfte, die zuerst eingetroffen waren, konnten den Verletzten zügig befreien und an den Rettungsdienst übergeben.

Um 19.29 Uhr waren alle Oschersleber Wehren wieder in ihren Standorten und die örtliche Einsatzleitung konnte ihren Dienst beenden. In Oschersleben versorgten Mitglieder der Frauenabteilung die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. Stadtwehrleiter Sven Könnecke bedankt sich bei allen Einsatzkräften für die geleistete und wegen der starken Sturmböen auch gefährlichen Arbeit.

In einer ersten vorsichtigen Bilanz meinte Stadtsprecher Mathias Schulte am Freitagmorgen: „Wir sind, auch wenn es viele Sturmschäden in der Stadt und in den Ortsteilen gab, verglichen mit anderen Regionen noch glimpflich davon gekommen.“ Und doch warnte er: „Nach einer ersten Analyse wurden vor allem die Sturmschäden noch am Donnerstagabend von der Feuerwehr oder von den Mitarbeitern des Bauhofes, beseitigt, die der Gefahrenabwehr dienten."

Doch Parks und Friedhöfe sollten nicht betreten werden. "Hier beginnt das Aufräumen erst, wenn wir an anderen Stellen wie öffentlichen Straßen und Plätzen der Verkehrssicherungspflicht nachgekommen sind“, erklärt Schulte. Er berichtet weiter, dass die Tiere im Wiesenpark den Sturm gut überstanden haben, die Bäume allerdings nicht. Der Park ist gesperrt und sollte, davor warnt der Pressesprecher eindringlich, auch nicht als Durchfahrt genutzt werden.

Zu den ersten Arbeiten, die am Freitagmorgen erledigt wurden, gehörte auch das Reparieren von Zäunen an Grundschulen und Kindereinrichtungen. Besonders betroffen von umgestürzten Bäumen sei der Ortsausgang von Neindorf in Richtung Zwölf Apostel gewesen. Zeitweise war die Friedensstraße in Oschersleben für den Durchgangsverkehr gesperrt, da hier an einem Grundstück Dachziegel auf die Straße zu stürzen drohten.

Entwarnung kann auch Bewos-Geschäftsführer Thomas Harborth geben. Die Wohnungsbaugesellschaft hat nur kleinere Schäden zu beklagen.

Jens Strebe, Revierförster des Kommunalwaldes im Hohen Holz, schätzt ein, dass die Wege im besagten Wald zum Wochenende wieder begehbar sein werden. „Wir bemühen uns zumindest. Aber ich weise ausdrücklich darauf hin, dass Spaziergänger auf den Wegen bleiben müssen, denn in den Beständen gibt es nach wie vor viel Bruchholz und abgeknickte Äste. Mit Obacht sollte der Wald betreten werden“, betont Jens Strebe.

Orkantief „Friederike“ habe in wenigen Stunden das zunichte gemacht, was in den vergangenen Wochen und Monaten abgearbeitet worden ist  – die Schäden nach den Herbststurmtiefs des vergangenen Jahres. „Nun beginnen wir wieder von vorn“, so das Fazit von Jens Strebe.