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Denkmal in Oschersleben Weltkriegsdenkmal im Knochenpark soll umgesetzt werden

Große Pläne für das Denkmal im Knochenpark: Neben einer Sanierung soll das Ehrenmal bald einen neuen Standort bekommen. Das Vorhaben wird zum Teil durch Spenden finanziert. Wo das Bauwerk bald stehen soll.

17.05.2025, 10:00
Das Denkmal im Oschersleber Knochenpark erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Stadt Oschersleben.
Das Denkmal im Oschersleber Knochenpark erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Stadt Oschersleben. Foto: Jan Dahms

Oschersleben - vs

Das Ehrenmal im Knochenpark erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Stadt Oschersleben. Die vergangenen knapp 100 Jahre haben dem Bauwerk, welches im Jahr 1928 errichtet wurde, sichtlich zugesetzt.

Schmutz hat sich auf dem Weltkriegsdenkmal aus Muschelkalkstein großflächig abgelagert sowie Krusten gebildet. In Mitleidenschaft gezogen wurden auch der Sockel und die 2,75 Meter großen und sechs Tonnen schweren Figuren. Dort sind kleine Teile abgebrochen oder fehlen ganz.

Abseits von äußeren Umwelteinflüssen war das Bauwerk zudem immer wieder das Ziel von Vandalismus. So wurde 2018 eine Platte aus ihrer Verankerung gebogen. Zwei Jahre später wurde eine weitere Zerstörung zur Anzeige gebracht. Schließlich hatten es unbekannte Täter im März 2023 wiederholt auf die Bronzetafeln abgesehen, auf denen die fast 500 Namen der Gefallenen in alphabetischer Reihenfolge geschrieben standen. Insgesamt zehn der ursprünglich 15 Platten wurden gestohlen, die restlichen fünf Tafeln sind inzwischen sichergestellt worden.

Denkmal im Knochenpark: Umsetzung innerhalb des Oschersleber Parks

Nachdem es nach diesem Vorfall längere Zeit still um das Denkmal geworden ist, hat die Stadt jetzt mitgeteilt, dass sie das Bauwerk nun umfangreich sanieren will. Zudem ist vorgesehen, das tonnenschwere Denkmal innerhalb des Parks umzusetzen. Wie es von der Stadtverwaltung heißt, soll es aus dem eher hinteren Teil des Parks etwa 240 Meter weiter in Richtung Friedhofstraße geholt werden. „Das Denkmal wird sich dort in Sichtachse zum Hauptweg befinden“, teilt die Stadt mit.

Zum Vorhaben äußert sich Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos): „Mit der Sanierung und Umsetzung wollen wir das Denkmal zum einen für die heutigen und folgenden Generationen erhalten und es dabei zum anderen stärker ins Blickfeld und damit ins Bewusstsein aller Oschersleberinnen und Oscherslebener rücken.“ In den jetzt sehr unruhigen Zeiten solle das Denkmal mehr als bisher vor den Folgen von Kriegen mahnen, so Kanngießer. Durch die Umsetzung des Bauwerks soll es zudem besser vor weiteren Vandalismus-Vorfällen geschützt werden. „Da das Denkmal künftig nicht mehr so versteckt ist, wird es hoffentlich Unholden schwerer fallen, das Bauwerk mutwillig zu beschädigen oder Teile zu stehlen“, teilt der Bürgermeister mit.

Umsetzung und Sanierung des Denkmals in Oschersleben: Rund 250.000 Euro

Wie die Pressestelle der Stadt auf eine Volksstimme-Anfrage informiert, habe die Umsetzung des Weltkriegsdenkmals mit den Planungen für den Neubau einer Förderschule im Knochenpark nichts zu tun. „Die beiden Maßnahmen sind unabhängig voneinander zu betrachten“, heißt es weiter. Sowohl die Sanierung als auch die Umsetzung des Bauwerks werden nach Schätzungen der Stadtverwaltung etwa 250.000 Euro kosten. Einen Großteil, rund 80 Prozent, sollen mit Hilfe von Fördermittel finanziert werden. Um die restliche Summe von 50.000 Euro zusammenzubekommen, soll unter anderem eine Spenden- und Sponsorenaktion gestartet werden. „Der Kultur- und Heimatverein Oschersleben hat bereits eine finanzielle Unterstützung von 10.000 Euro zugesagt. Auch von Privatleuten liegen bereits Spenden vor“, teilt das Rathaus mit. Wenn alles optimal laufe, könne das Vorhaben im kommenden Jahr realisiert werden.

Eine originalgetreue Sanierung und ein originalgetreuer Wiederaufbau seien demnach möglich, weil im städtischen Archiv die einstige Bauakte mit einer umfangreichen Beschreibung des Denkmals einschließlich des Sockels vorhanden wäre. Nach dieser Beschreibung würden nun in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie alle Arbeiten erfolgen. Dank der Bauakte, in der sich auch eine Liste aller Namen der Gefallenen befänden, würden diese wieder allesamt auf dem sanierten Denkmal zu lesen sein, verspricht die Verwaltung und fügt hinzu: „Sicherlich nicht mehr auf Bronzetafeln, alle weiteren möglichen Varianten werden geprüft.“