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Kultur 18mal Altmärker Platt vor ausverkauftem Haus - Dorftheater Gladigau beendet Spielzeit

Der letzte Vorhang ist gefallen: Das Dorftheater Gladigau hat seine Spielzeit hinter sich. 1620 Zuschauer waren bei den 18 Vorstellungen zu Gast, sogar Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff schaute vorbei.

Von Nico Maß 28.03.2023, 15:16
Die Wohnzimmer-Kulisse im Saal des „Dörpschen Kruges“ in Gladigau hat ausgedient.  Dirk Heidmann (links) und Bernhard Benecke packten beim Abbau des Bühnenbildes mit an.
Die Wohnzimmer-Kulisse im Saal des „Dörpschen Kruges“ in Gladigau hat ausgedient. Dirk Heidmann (links) und Bernhard Benecke packten beim Abbau des Bühnenbildes mit an. Foto: Nico Maß

Gladigau - Die „gute Stube“ im Saal des „Dörpschen Kruges“ in Gladigau hat ausgedient. Nur eine Handvoll Stunden nach der finalen Aufführung des Stückes „Männersnööv“ bauten Mitglieder des Gladigauer Dorftheaters die Wohnzimmer-Kulisse ab.

Seit der Premiere am 4. März hat das Theater an vier Wochenenden insgesamt 18 Vorstellungen gegeben. „Das erste Wochenende hatten wir drei Aufführungen, die drei folgenden jeweils fünf“, zählt Regisseur Norbert Lazay auf. Die intensiven Hauptproben vor der ersten Vorstellung des Dorftheaters mit einbezogen, sei den Akteuren vor und hinter der Bühne in den zurückliegenden Wochen sehr viel abverlangt worden, macht Lazay deutlich. „Mehr geht nicht“, fügt er hinzu.

Das Publikum indes habe dem Dorftheater den schönsten Lohn beschert. Sämtliche Vorstellungen waren schon im Vorverkauf ausgebucht, unter den 1620 Zuschauern befanden sich Einwohner aus 45 Dörfern und mehreren Städten, erzählt Lazay. Und auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff nahm in den Stuhlreihen vor der Bühne Platz. Haseloff besuchte das Dorftheater bereits zum vierten Mal und outete sich als großer Fan. „So etwas wie in Gladigau gibt es in ganz Deutschland nicht noch mal. Ein Ort solcher Größenordnung mit so einem Theatererfolg ist einmalig“, hatte der Ministerpräsident am Abend der Premiere gelobt. Als „ganz wunderbar“ hat Norbert Lazay auch die finale Vorstellung vom vergangenen Sonntag in Erinnerung. Das Publikum habe bei der Aufführung des amüsanten Dreiakters gejauchzt und getobt, „so viel Begeisterung habe ich lange nicht erlebt. Das war ein würdiger Abschluss der Spielzeit“, freut sich der Regisseur.

Nachdem der letzte Vorhang gefallen ist, blickt Lazay aber auch schon auf die neue Spielzeit im nächsten Jahr. In den kommenden Wochen will sich der Regisseur durch sechs mögliche Optionen lesen, bevor über das Stück der neuen Spielzeit entschieden wird. Schon jetzt zeichnet sich indes ab, dass das Dorftheater nach dem diesjährigen Abstecher in die Gegenwart in der nächsten Saison wieder in die Vergangenheit „reist“. Lazay denkt an ein Kostümstück, das in der Zeit um 1900 oder 1920 spielt. „Und das eine andere Kulisse als ein Wohnzimmer hat“, fügt der Regisseur hinzu.