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Integration Leben ist Vielfalt - Arbeit inklusive

Um die Teilhabe von Menschen mit schweren Behinderungen ging es am Freitag in Seehausen.

Von Jörg Gerber 04.04.2016, 15:09

Seehausen l Das Projekt „Leben ist Vielfalt – Arbeit inklusiv“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Beschäftigtenzahl unter schwerbehinderten Menschen in der Altmark zu erhöhen und damit Arbeitslosigkeit abzubauen. In dem Zusammenhang gilt es auch, Hilfsbedürftigkeit zu verringern beziehungsweise zu beenden sowie nachhaltig die Wahrnehmung der Personengruppe in der Öffentlichkeit, insbesondere bei Arbeitgebern, positiv zu beeinflussen und diese für die Einstellung schwerbehinderter Arbeitnehmer zu gewinnen.

Mit Unterstützung durch die Arbeitsagenturen, der Job-Center des Altmarkkreises Salzwedel sowie des Landkreises Stendal und koordiniert vom Diakoniewerk Osterburg wurde das Projekt „VIELFALTer“ ins Leben gerufen. Standort ist die Jugendwerkstatt Hindenburg, wo Bereichsleiterin Petra Panse und drei Mitarbeiter sich um die Teilnehmer kümmern. Sie bieten in sechsmonatigen Kursen intensive Hilfe für schwerbehinderte Menschen mit Anspruch auf Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und III. Bislang gingen vier Kurse über die Bühne, aus denen jeweils drei Teilnehmer am Ende auch vermittelt werden konnten.

In Foyer der Seehäuser Wischelandhalle wurde das Projekt „VIELFALTer“ am Freitag geladenen Gästen vorgestellt. Bernd Kwiatkowski von der Agentur für Arbeit und Petra Panse übernahmen die kurze Begrüßung, der die Vorstellung des Projektes durch Christian Koch folgte. Unterstützt vom offenen Kanal gibt es auch für jeden Bewerber ein eigenes Video, konnte dann Ronny Stoller berichten. Er gab seine Erfahrungen weiter als einer, der es geschafft hatte. Er räumt ein, dass er erst skeptisch war und dachte, dass das nie klappt. Aber es kam ganz anders. Er traute sich etwas zu, stellte sich der Herausforderung. Insbesondere das Praktikum habe ihm viel gegeben. Am Ende bekam er eine Anstellung in einer Lackierwerkstatt.

Weiter wurden die Anwesenden zu einem Forum-Theater eingeladen. Die Gäste sollten sich einbringen, wenn in den verschiedenen Stücken der Umgang mit behinderten Menschen wiedergegeben wurde. Da ging es beispielsweise um ein behindertes Kind, welches in eine Schulklasse kommen sollte, um einen Rollstuhlfahrer, der zu laute Musik hörte oder um einen, der im Bauamt des Rathauses einen Job antreten sollte. Skeptische Mitmenschen gab es überall aber auch aus den Reihen der Gäste Vorschläge wie mit ihnen umgegangen werden sollte.

Über die Stücke und das Projekt, das bereits am 15. April 2015 ins Leben gerufen wurde, konnten sich die Teilnehmer anschließend in lockeren Runden noch weiter unterhalten, was von den Gästen auch dankend angenommen wurde.