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Nach der Fusion Feuerwehr braucht intaktes Gerätehaus

Die Wehren Jeggel und Lindenberg fusionierten 2013. Die personelle Struktur stabilisiert, hapert es nun bei Gerätehaus und Fahrzeug.

Von Ralf Franke 08.04.2016, 01:01

Seehausen l Vor drei Jahren fusionierten die Feuerwehren von Jeggel und Lindenberg – ganz freiwillig und ohne die Empfehlung der noch ausstehenden Brandschutzrisikoanalyse oder Anweisung der Verbandsgemeinde Seehausen. Zumindest in Sachen personeller Schlagkraft, Ausbildungsstand, aber auch für das kulturellen Leben beider Orte ist das bislang ein Erfolgsmodell.

Verbandsgemeindewehrleiter Michael Märten lobte das Prozedere seinerzeit, blickte aber auch in die Zukunft: „Wenn aus zwei maroden Feuerwehrhäusern ein vernünftiges entsteht und zwei nicht mehr ganz neue Fahrzeuge durch ein vernünftiges ersetzt wird, dann haben wir doch viel gewonnen“, sagte er bei der ersten gemeinsamen Jahresversammlung. Dass genau da jetzt der Schuh drückt, wurde auch den Mitgliedern des Bau- und Ordnungsausschusses der Verbandsgemeinde Seehausen in der jüngsten Sitzung am Mittwochabend so richtig klar.

Die beiden Transporter vom Typ B 1000 sind längst reif für ein Oldtimer-Kennzeichen, die beiden Feuerwehr-Domizile dürften den Begriff Gerätehaus eigentlich nicht tragen. Und weil die Blauröcke in beiden Objekten nur Mieter und zumindest in Jeggel wegen der Verkaufspläne des Immobilieneigentümers fast schon auf gepackten Koffern, aber ohne Reiseziel sitzen, muss eine Lösung her. Für ein gemeinsames Feuerwehrdepot präsentierte Jürgen Werner in Vertretung von Wehrleiter Falk Butnop den Mitgliedern des Fachausschusses am Mittwoch einen Lösungsansatz.

Der sieht vor, dass die Verbandsgemeinde als Träger des Brandschutzes in Jeggel für kleines Geld ein zum Verkauf stehendes Objekt erwirbt, in dem früher unter anderem der Dorfkonsum untergebracht war. Das Haus ist zwar etwas groß für die Bedürfnisse der Feuerwehr, wäre aber voll erschlossen und relativ intakt. Die Ausgaben, um einen DIN gerechten Platz für ein Einsatzfahrzeug und für die Kameraden zu schaffen, wären überschaubar, warb Werner für die Idee seiner Mitstreiter.

Am Ende stimmt der Ausschuss auch einstimmig dafür, dem Verbandsgemeinderat zu empfehlen, sich das günstige Kaufangebot vorbehaltlich einer späteren Lösung erst einmal zu sichern. Aber in der Diskussion wurde auch deutlich, dass das nicht der Königsweg sein muss. So fragte Ratsmitglied Peter Brandt in die Runde, warum die Fusionspläne nicht zwei Kilometer weiter bis nach Groß Garz gesponnen werden. Dort steht ein ordentliches Gerätehaus und in diesem ein gebrauchtes, aber neuwertiges und modernes Löschfahrzeug. Brandt sagte das als gewählter Kommunalpolitiker der auf Verwendung der Steuergelder zu achten hat, aber auch als gestandener Feuerwehrmann, dem die Befindlichkeiten der Blauröcke bekannt sind.

Letztere sind es offenbar auch, die der Anregung von Brandt vorerst im Weg stehen. So ließ Werner wissen, dass sowohl die Einsatzbereitschaft als auch die Qualifikation der 20 aktiven Kameraden in Jeggel-Lindenberg deutlich besser als in Groß Garz wäre. Er ließ aber auch durchblicken, dass es Schwierigkeiten persönlicher Natur auf Leitungsebene gebe. Das lässt erst recht deshalb aufhorchen, weil ein Jeggeler Wehrleiter in Groß Garz ist. Den Zusammenschluss mit den Nachbarn, ist sich Werner sicher, dürfte beim derzeitigen Stand der Dinge die wenigsten seiner Kameraden akzeptieren. Er selbst würde seine Qualifikation als Zugführer im Fall der Fälle dann schon lieber bei der Seehäuser Feuerwehr einbringen, betonte er.