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25 getötete Tiere Experte schließt den Wolf nicht aus

Haben Wölfe in einem Muffel- und Damwildgehege bei Walsleben gewütet? Dort wurden in dieser Woche 25 Tiere getötet.

Von Nico Maß 18.02.2016, 00:01

Walsleben l Schlimme Erfahrungen machte in dieser Woche ein Hobbyzüchter aus Walsleben. Sein in der Umgebung des Dorfes gelegenes Muffel- und Damwildgehege wurde in der Nacht von Sonntag zum Montag von ein oder mehreren Raubtieren heimgesucht. Nur etwa 24 Stunden später, in der Nacht von Montag zum Dienstag, drangen erneut vierbeinige Räuber in das Gehege ein, um Beute zu machen. Insgesamt töteten sie in den beiden Nächten 25 der in dem Gehege lebenden Tiere, berichtete Kreis-Pressesprecher Edgar Kraul. Das Umweltamt des Landkreises wurde vom Halter über den Vorfall informiert, bleibt aber in der Rolle des Beobachters. Weil ein oder mehrere Wölfe für die nächtlichen Beutezüge im Gehege verantwortlich sein könnten. „Und für alle Vorgänge rund um den Wolf ist das Land zuständig“, begründete Edgar Kraul.

Im Fall Walsleben handelt es sich dabei um Andreas Berbig von der Referenzstelle Wolfsschutz des Landes Sachsen-Anhalt. Der Fachmann war bereits vor Ort Spuren. Berbig sprach unter anderem mit dem Hobbyzüchter, er nahm Fellproben sowie Blutrückstände auf. „Die Wildtiere wurden aktiv getötet, außerdem haben wir Fraßspuren“, blickte der Experte auf seine Beobachtungen vor Ort zurück. Sicher ist: Zum aktuellen Zeitpunkt kann Andreas Berbig nicht ausschließen, dass es tatsächlich Wölfe waren, die in den zwei Nächten in das Gehege eingedrungen sind.

Allerdings stellt sich neben Isegrimm auch ein zweiter Verdächtiger auf. Mit Verweis auf entsprechende Gerüchte in Walsleben und Umgebung sei es durchaus denkbar, dass wildernde Hunde in das Gehege eingedrungen wären, sagte Andreas Berbig. Um definitiv sicherzugehen und den tierischen Räuber zweifelsfrei zu ermitteln, soll eine Probe einer tiefgehenden Überprüfung unterzogen werden.

Diese Aufgabe übernimmt die in Hessen beheimatete Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Berbig geht nicht davon aus, dass das Ergebnis der Analyse schon in Kürze vorliegt. „Das könnte sich mehrere Wochen hinziehen“, machte der Experte aus der Referenzstelle Wolfsschutz deutlich.