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A14 BUND zahlt Klage-Spenden zurück

Wer die Klage des BUND gegen die A14-Planfeststellung für den Abschnitt Seehausen-Elbquerung unterstützen wollte, erhält sein Geld zurück.

Von Karina Hoppe 21.11.2019, 18:00

Seehausen l Die Kreisgruppe Stendal um Susanne Bohlander hatte im Juni unter anderem während einer Infoveranstaltung in Geestgottberg um finanzielle Unterstützung für den Weg der Klage gegen die Planfeststellung zwischen Seehausen und Elbbrücke gebeten. 22 000 Euro seien zusammengekommen. Da der BUND-Landesvorstand die Klage Ende Juli nach Aushandlung eines Deals zurückgezogen hatte, geht das Geld nun wie vereinbart wieder an die Spender zurück. „Leider wurden alle, die Hoffnung auf unseren Umwelt- und Naturschutzbund gesetzt haben, enttäuscht“, so Bohlander, die die Zugeständnisse als viel zu mager einschätzt und daran festhält, dass die Planfeststellung verfassungswidrig sei. Auch weil die Verkehrsprognose, mittels derer die A 14 in den Bundesverkehrswegeplan gelangte, von der planenden Behörde deutlich nach unten korrigiert wurde: von 26 000 auf 15 000 Autos pro Tag im Abschnitt Seehausen.

Wie das Verkehrsministerium seinerzeit mitteilte, würden genannte Zahlen aus der für das gesamte Bundesfernstraßennetz durchgeführten Zielnetzprognose eine spezifische Projektprognose für die A 14 aber nicht ersetzen. „Diese Projektprognose wird nach derzeitigem Kenntnisstand noch im vierten Quartal veröffentlicht“, hieß es in dieser Woche von Ministeriumssprecher Andreas Tempelhof. Ob die Verkehrszahlen, welcher Art sie auch sind, Auswirkungen auf den A 14-Bau haben, beantwortete das Ministerium noch nicht.

Seit Ende Oktober bestehe bestandskräftiges Baurecht auch für die A 14 im gesamten Streckenabschnitt von der Anschlussstelle Seehausen-Nord bis zur Anschlussstelle Wittenberge in Brandenburg – also inklusive Elbbrücke. Die bauliche Realisierung dieses länderübergreifenden Streckenabschnittes von rund 9 Kilometern Länge liege in Händen der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES). Sie werde nun planmäßig die vor dem Baubeginn notwendigen Arbeiten veranlassen. Dazu gehören vorgezogene Artenschutzmaßnahmen, Grunderwerb und archäologische Untersuchungen genauso wie Planungen, Ausschreibungen und Vergaben der Hauptbauleitungen sprich Leitungs- und Straßenumverlegungen, Brückenbauwerke und Streckenbau einschließlich der Nebenanlagen.

Während sich Susanne Bohlander als bündnisgrüne Kommunalpolitikerin nun „auf politischem Weg für eine Änderung dieser Extremplanung zwischen Seehausen und Elbe“ einsetzen möchte, auch betroffene Einwohner sich „an bundesweite Medien, Parteien auf Bundesebene, den Bundesrechnungshof und andere Stellen“ wenden würden, sagte Hans-Joachim Hildebrandt als Seehäuser Verbandsgemeinderatsvorsitzender am Montagabend „jetzt ist mal Schluss, wir wollen diese Autobahn“. Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth zitierte angesichts der wiederholt geäußerten Kritik Bohlanders das Sprichwort „spätestens, wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen. Und das hätte ich auch gesagt, wenn Frau Bohlander heute hier wäre“.