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Abwasser Fast geschafft, Eichstedt

Demnächst werden die Abwasser-Anschluss-Arbeiten in Eichstedt beendet. Vier Straßen hintereinander weg, das war nicht ohne.

Von Karina Hoppe 28.02.2019, 23:01

Eichstedt l Erst die Straße Im Binnen, dann die Lange Straße, dann die Goldbecker, jetzt die Lindtorfer. Der Wasserverband Stendal-Osterburg (WVSO) hat Eichstedt mit Beginn Ende Juni zur Baustelle gemacht. Die letzten vier Straßen der Ortslage wurden an die moderne Schmutzwasserkanalisation angeschlossen. Dies betrifft laut Überschlag von Bürgermeister Karlheinz Schwerin gut 70 Hausanschlüsse. „Der Wasserverband wollte gleich alle restlichen Straßen in einem durch machen, dann hat man einmal die Einschränkungen und gut ist“, so Schwerin, der dies auch für gut heißt. Jetzt, da die Arbeiten vor dem Abschluss stehen, ohnehin. „Ende März haben wir wohl wieder Ruhe im Dorf.“

Dabei waren die Arbeiten teils aufregender als erwünscht. Dies ging gleich Im Binnen los. Die Firma bemerkte beim Aufnehmen, dass die Straße gleich nach der Wende ohne Unterbau erneuert wurde.

Da der Wasserverband die Straße nach DIN wieder aufbauen musste und dies dann mit dem nicht hochgenommenen Straßenteil nicht mehr zusammengepasst hätte, entschied der Gemeinderat nach einiger Diskussion, seinen Part gleich mit sanieren zu lassen: Kostenpunkt für die Gemeinde (und nur sie) rund 50.000 Euro. Weiter in der Langen Straße, wo die Gemeinde im Zusammenhang mit den Schmutzwasser-Arbeiten ihren Part, also auch den nicht vom Verband aufgenommenen, für ebenfalls rund 50 000 Euro gleich mit neu asphaltieren ließ. „Das erschien uns am sinnvollsten.“ Hatte aber die unerwünschte Nebenwirkung, dass die neue Asphaltschicht teils zu hoch und in jedem Fall fern der Norm von der Gosse absteht, was Unfallgefahren bedeutet. Aktuell stehen überall Warnbaken. „Wir haben im Gemeinderat beschlossen, die Straße an den Stellen abschrägen zu lassen“, so Schwerin. Das werde nochmal rund 10.000 Euro kosten. „Die Kostenfrage steht noch im Raum. Da hat keiner wirklich Schuld, das ist dumm gelaufen.“

Keine besonderen Vorkommnisse indes in der Goldbecker Straße, die auch schon wieder geschlossen ist. Es laufen nur noch Hausanschlussarbeiten. Offen indes aktuell die Lindtorfer Straße – die letzte Etappe der Großbaustelle. Die Gemeinde möchte auf den ersten 50 Metern von der Kreuzung weg Verbundpflaster legen lassen. Und auch die Gosse wird neu gemacht. „Das kostet rund 30 000 Euro, aber das war von Anfang an geplant“, so Schwerin, der auch sagt, dass die Zusammenarbeit mit der Baufirma prima geklappt hätte. „Mit denen kann man echt reden, auch was die Absperrungen betrifft. Sie haben Zettel verteilt, wir waren immer informiert.“

Das möchte Ehepaar Fischer aus der Goldbecker Straße bestätigen. Mit den Beeinträchtigungen sei gut zu leben. „Und Hut ab vor den Männern, bei Wind und Wetter draußen, ich möchte diese Arbeit nicht machen“, hieß es. Wäre der Wasserverband nicht gekommen, hätten sich auch Fischers eine neue Klärgrube bauen lassen müssen. Michael Kohlert in der Straße Im Binnen hatte über 20 Jahre eine funktionierende Bio-Kläranlage, „bei der waren die Werte immer in Ordnung. Deswegen war ich nicht so begeistert vom Anschluss ans Abwasser. Aber da bin ich sicher nicht die Regel. Und so sind eben die Gesetze“. Auch von Kohlert ansonsten Daumen hoch, „die Anwohner kamen immer an ihre Haus- und Hofstellen, das war gut organisiert“.