1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Neue Brücke trotzt allen Hochwassern

Aland Neue Brücke trotzt allen Hochwassern

Für rund 1,2 Millionen Euro wird bis Anfang 2020 bei Pollitz eine neue Brücke über den Aland gebaut. Eine, die allen Wassern trotzen soll.

Von Ralf Franke 30.06.2019, 07:00

Pollitz l Mit rund drei Jahren Verspätung haben im Frühjahr die Bauarbeiten an der neuen Alandbrücke bei Pollitz begonnen. Die alte Holzkonstruktion war baufällig geworden. Vor allem auch weil das Hochwasser 2013 kräftig an den Pfeilern der Flussquerung gezerrt hatte. Weshalb die Gemeinde Aland den Ersatzneubau aus dem entsprechenden Schadensbeseitigungsprogramm, das Sachsen-Anhalt seinerzeit aufgelegt hatte, zu 100 Prozent gefördert bekommt.

Die Alandbrücke ist vor allem für die touristische Entwicklung über die Grenzen der Gemeinde Aland hinaus wichtig, weil sich an der Stelle in idyllischer Natur gleich mehrere, teils überregionale Radwanderkurse treffen, die Anschluss in alle vier Himmelsrichtungen bieten. Aus diesem Grund und in Anlehnung an die alte Brücke soll die neue Betonkonstruktion einen Holzaufbau (Fahrbahn/Fußlauf und Geländer) bekommen.

Letzterer ist auch einem Bürgereinspruch zu verdanken, der für Verzögerungen sorgte und sich zwischenzeitlich als Pferdefuß erwies, weil witterungsbeständiges Holz (in der Regel aus den Tropen) in dieser Menge schwer zu bekommen ist (wir berichteten). Polier Mirko Depling ist mittlerweile aber recht optimistisch, dass die Brücke Anfang des kommenden Jahres (voraussichtlich Mitte Februar) doch vollständig übergeben werden kann.

Die Brücke, so der Mitarbeiter der Halleschen Niederlassung von Papenburg Verkehrswegebau, wird insgesamt rund 90 Meter lang werden, inklusive eines Auslaufs mit Kurve am östlichen Ufer. Die neue Brücke ist damit deutlich länger als die alte. Und sie ist so konstruiert, dass sie künftigen Fluten besser trotzen kann. Zum einen wird die Querung höher. Heißt, dass der Abstand zum Flusspegel bei Normalwasser fünf bis sechs Meter beträgt. Womit immer noch etwa ein Meter Luft zum höchsten Hochwasser wäre. Zum anderen wird es im Flussbett keine Pfeiler mehr geben, die Angriffspunkte für Schwemmgut oder Eisschollen sein könnten.

Die Brücke wird auf sieben Pfeilern ruhen, die nach den entsprechenden Probebohrungen und statischen Berechnungen inzwischen schon gegründet sind und bis zu 19 Meter ins Erdreich ragen, um für die richtige Standsicherheit zu sorgen. Die größte Spannweite soll die Strombrücke mit etwa 26 Metern haben. Das Herzstück der Konstruktion wird wie die Flutbrücken und die Pfeiler vor Ort gegossen, bekommt aber eine Stahlverspannung, während die anderen Brückenteile „nur“ eine Bewährung erhalten.

Während die Betonkonstruktion circa 1,70 Meter in der Breite misst, wird der Oberbau aus Holz ein ganzes Stück breiter. Eine lichte Weite von etwa 2,5 Metern dürfte später dafür sorgen, dass sich zwei Radfahrer (Fußgänger sowieso) ohne Probleme begegnen können.

Bis der Neubau fertig ist, kann übrigens noch die alte Brücke genutzt werden, was der Baufirma in dem Zusammenhang eine Behelfskonstruktion erspart hat.