Albrecht, der Bär Klares Ja zum Denkmal

Der Werbener Stadtrat steht einstimmig zum geplanten Denkmal: Albrecht, der Bär, soll wieder zur Elbestadt gehören.

Von Ingo Gutsche 14.02.2018, 20:00

Werben l Trotz kritischer Stimmen aus dem Arbeitskreis Werbener Altstadt (AWA) im Vorfeld der Stadtratssitzung am 13. Februar gab es im Gremium eine einhellige Meinung: Das Elbstädtchen soll sich wieder mit einem Albrecht-des-Bären-Denkmal schmücken. Das Ziel ist es, 2020 die Statue auf dem Gelände der ehemaligen Johanniter-Komturei am Standort vor der Lambertikapelle und dem Romanischen Haus einzuweihen.

Der am 13. Februar gefasste, einstimmige Beschluss besagt neben dem auserkorenen Ort, dass das Denkmal in der historischen Form aufzustellen ist. Von 1906 bis 1917 präsentierte sich ein Abbild des ersten Markgrafen Brandenburgs auf dem Vorplatz der St. Johanniskirche. Das einstige Geschenk von Kaiser Wilhelm, der damit den Einsatz Albrechts für die Stadt Werben würdigte, verschwand in den Wirren des Ersten Weltkrieges, wurde wahrscheinlich eingeschmolzen. Der Markgraf verlieh Werben das Stadtrecht.

Mitglieder des rührigen Arbeitskreises „Albrecht der Bär“, die schon seit sechs Jahren an der Wiedererrichtung des Denkmals planen, seien über die von AWA-Mitgliedern vor der Stadtratssitzung geäußerte Kritik schon überrascht gewesen, wie Stadtrat Michael Schnelle (CDU) meinte. Der AWA, der gegen die Errichtung ist, begründete seine Entscheidung unter anderem damit, weil das Denkmal zum Kampf gegen andere, vermeintliche Feinde aufrief. Insofern freute sich neben Schnelle auch Norbert Lazay als Vorsitzender des Heimatbundes und als Verantwortlicher des „Albrecht-Arbeitskreises“ über den einstimmigen Beschluss des Werbener Stadtrates.

Somit kann weiter akribisch geplant werden. Der Arbeitskreis, der in der Vergangenheit auch zu wissenschaftlichen Tagungen zum Thema „Albrecht der Bär“ einlud, um damit auch die historischen Hintergründe zu erläutern, will auch künftig die interessierten Bürger „mitnehmen“. Wie Lazay sagte, lädt der Altmärkische Heimatbund wie im Vorjahr zur Burgen-Exkursion ein. Dieses Mal werden Ziele in der Westaltmark angepeilt, um anhand der historischen Stätten über die Altmark in der Zeit Albrecht des Bären zu informieren. Die Fahrt wird am 21. April stattfinden.

Um das Bronzedenkmal 2020 zu enthüllen, ist es notwendig, dass im nächsten Jahr, also 2019, die Vergabe des Auftrags an ein Unternehmen erfolgt. 2020 ist der 850-Todestag Albrecht des Bären. „Er ist vermutlich im November 1170 in Stendal verstorben“, so Lazay. Es sei nachweisbar, dass der Markgraf im August 1170 an der Weihe des Havelberger Doms teilgenommen hätte. „Bei der Rückreise hätte ihn dann der Tod ereilt“, weiß Lazay aus historischen Quellen.

Im integrierten Stadtentwicklungskonzept der Hansestadt Werben ist das Denkmal als Städtebauliche Zielstellung aufgeführt. Demnächst sollen weitere Absprachen zwischen dem Landesheimatbund mit Prof. Konrad Breitenborn an der Spitze, dem Altmärkischen Heimatbund um Norbert Lazay und der Staatskanzlei getroffen werden. Das Bauamt der Verbandsgemeinde wird beauftragt, behördliche Genehmigungen einzuholen.