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16. Jugendmusikfest Sachsen-Anhalt findet in der St. Nikolauskirche Beuster gelungenen Abschluss Bands begeistern mit Swing, Latinstandards und Jazzrock

Von Andreas Puls 06.10.2011, 06:27

Ein außergewöhnliche Veranstaltug erlebten am Sonntag zahlreiche Musikfreunde in der St. Nikolauskirche Beuster. Dort fand das letzte Konzert im Rahmen des 16. Jugendmusikfestes Sachsen-Anhalt statt. Sowohl die Schülerband "Cool Jack" aus Bremerhaven, als auch die Big-Band der Musik- und Kunstschule Stendal begeisterten das Publikum.

Beuster. Außergewöhnlich war das Konzert, zu dem der Förderverein St. Nikolauskirche Beuster eingeladen hatte, gleich aus zweifacher Sicht: Es fand inmitten einer Baustelle statt, denn im Innenraum der Stiftskirche laufen gegenwärtig die Arbeiten zur Gewölbeausmalung. Zu beiden Seiten des Schiffs stehen mehrstöckige Gerüste. Außerdem boten die beiden Ensembles einen für das Gotteshaus bislang wohl noch nicht dagewesenen Sound.

Mit Blick auf die sämtlich besetzten Stühle - selbst der Eingangsbereich wurde mit genutzt - brachte der Fördervereinsvorsitzende Dr. Volker Stephan in seiner Eröffnungsansprache seine Freude über die große Besucherresonanz zum Ausdruck. "Wir erleben gleich ein ganz besonderes Konzert, weil es von sehr jungen Leuten aus Bremerhaven gestaltet wird. Ich freue mich, die Schülerband ,Cool Jack\' begrüßen zu können - eine Jazzband von Schülern des Bremerhavener Carl von Ossietzky-Gymnasiums. Die sechs Jugendlichen sind die Gewinner des Jugend-Jazzfestivals Bremen und außerdem Preisträger des Bundesbegegnung ,Jugend jazzt\'", erläuterte Stephan. Und er fügte hinzu: "Ungewöhnlich im Bereich Jazz ist auch die instrumentale Besetzung der Band. Sie kommt ohne Bläser aus."

Mit viel Beifall wurden die jungen Leute vom Publikum begrüßt. Als Moderator fungierte der Keyborder beziehungsweise Pianist, Colja Cordes. Er erläuterte, dass die Schülerband 2009 gegründet wurde. "Anfangs waren auch Bläser dabei, die jedoch die Schule mittlerweile verlassen haben." Die derzeitige Besetzung rekrutiert sich aus Schülern der 12. und 13. Klasse. Cordes erläuterte auch den Werdegang der Band, die seit ihrer Gründung erfolgreich an mehreren Festivals und Wettbewerben teilnahm. Eine besondere Ehre sei es für "Cool Jack" gewesen, im Vorprogramm von Klaus Doldinger spielen zu dürfen und die Jazz-Legende bei dieser Gelegenheit persönlich kennen zu lernen. Zum Auftakt spielte das Sextett eine Interpretation des Titels "Street Workin\'" von Shakatak. Es folgte "Believe it" von Mike Stern. Um genau zu sein, hat sich "Cool Jack" nicht dem Jazz, sondern dem Jazz-Rock verschrieben. Dem Jazz einen etwas rockigeren Anstrich zu geben, dazu fordert wohl schon die instrumentale Besetzung aus Bassgitarre, E-Gitarre, Schlagzeug, zwei Keyboards und Akustik-Gitarre heraus. Dazu Moderator Cordes: "In einer Schülerband muss man Kompromisse eingehen. Jeder hat seinen persönlichen Geschmack. Jazzrock verbindet im Grunde alle Musikstile miteinander. Jeder findet sich wieder." Weitere Titel im Programm von "Cool Jack" waren unter anderem "Top secret" (Yellow Jackets), "Sunlight" von Pat Metheny und die beschauliche Ballade "Greatest love" von Harlan Rogers. Die Jugendlichen bewiesen in ihrem Konzert, dass sie sich auch an schwierige Titel heranwagen. Die Zuhörer waren begeistert und sparten nicht mit Beifall. Zum Abschluss ließ sich die Band noch zu einer besonderen Zugabe hinreißen: Sie spielte das anspruchsvolle "Tatort-Thema", komponiert von Klaus Doldinger. Mit herzlichen Worten und einem Blumenstrauß bedankte sich anschließend Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, bei der jungen Band.

Ungewöhnlichen Sound für die St. Nikolauskirche bot anschließend auch die Big Band der Musik- und Kunstschule Stendal. Und es sollte noch lautstärker werden als bei "Cool Jack". Geleitet wird das 20-köpfige Ensemble von dem Musiklehrer Benjamin Ulrich, der unter anderem im Deutschen- und Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg und dem Orchester der Deutschen Oper Berlin musiziert. Die 20 Jugendlichen und Erwachsenen spielten Swing und Latin-Standards sowie Bearbeitungen aus der Popmusik. Schon der Auftakt-Titel, "I feel good" von James Brown, begeisterte das Publikum, ebenso wie anschließend auch "Session Samba", "Just the way you are" und der Klassiker "Fly me to the moon".. "Bad" von Michael Jackson sollte den Abschluss des offiziellen Teils bilden. Aber der Beifall der Zuschauer wollte kein Ende nehmen, sodass die Big-Band noch eins draufsetzte und als Zugabe die Filmmelodie von "Mission Impossible" spielte. Stellvertretend für alle Bandmitglieder nahm Benjamin Ulrich anschließend ebenfalls einen Blumenstrauß von Claus Dietmar George entgegen.