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Biedermeier Ein Marktleiter ist guter Dinge

Drei Wochen vorm Biedermeier-Christmarkt zeigt sich Marktleiter Jochen Hufschmidt entspannt. Die Vorbereitungen laufen wie am Schnürchen.

Von Karina Hoppe 22.11.2018, 07:33

Werben l Vor Schmiedehämmern, Punsch und vielerlei Lieblichkeit stehen ungemütliche Worte. Zum Beispiel das Sicherheitskonzept, die Brandschutzwache, die Verkehrsführung, Parkplätze, die Lebensmittelüberwachung oder der Sanitätsraum. Hinter einigen dieser notwendigen Vorbereitungen für den Biedermeier-Christmarkt kann der Arbeitskreis Werbener Altstadt (AWA) bereits einen Haken machen, andere stehen noch aus. Aber alles ist in der Mache. Ganz ohne Krampf, „die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und auch mit dem Bürgermeister läuft prima“, sagt Jochen Hufschmidt.

Er ist als Nachfolger von Werner Eifrig der AWA-Vorsitzende und das dritte Mal in Funktion des Marktleiters. Wobei, so betont er, die Vorbereitungen nur so gut laufen, „weil sie auf mehreren Schultern verteilt sind“. Es habe sich mehr als ausgezahlt, innerhalb des AWA eine AG Biedermeier zu gründen.

Morgen hat der AWA sein letztes vorbereitendes Treffen. Wer wird wann als Stadtwache eingeteilt, wer geht wann in welchen Stand? Der AWA hat allein vier. Insgesamt werden an die 50 Buden auf dem Kirchplatz bis hin zum Pfarrhaus und hinein in die Straße Schadewachten stehen. Rund 40 Händler sind darunter, bekannte und neue. „Eine Mischung aus Bewährtem und ein bisschen Wechsel, den braucht es auch immer“, so Hufschmidt.

Örtliche Vereine und Initiativen bringen sich mit ein. So übernimmt der SV Rot-Weiß Werben wiederum die Verkehrsregelung, wobei es eine Neuerung gibt. „Wir verzichten auf eine Vollsperrung der Altstadt“, so Hufschmidt. Dies habe jedes Mal viele Reibereien mit sich gebracht, Bewohner stellten Ausnahmeanträge, weil sie vielleicht einen Geburtstag feierten.

Unmut war vorprogrammiert. Einmal davon abgesehen, dass jedes Mal rund 130 Schilder aufgestellt werden mussten. Nach neuer Regelung soll nur in den Straßen eine Vollsperrung verhängt werden, wo die Postkutsche langfährt – auf dem Markt darf geparkt werden. Außerdem in der Parkstraße und auf dem Sportplatz, als Ausweich auf dem Schützenplatz, so der aktuelle Stand.

Während die Sportler den Verkehr regeln, beteiligt sich der Verein Werben für Kinder mit einer Grillpfanne, Kuchen und Spielen am Geschehen. Die Nachbarschaftshilfe grillt Biedermeierwurst, das Osterburger Gymnasium steuert Kaffee und Kuchen bei, die Kitakindern führen ein Programm auf.

Das Gros der zweitägigen Veranstaltung findet rund um den Kirchplatz statt. Mit der Köhlerstube, dem Kommandeurhaus, dem Guckhaus, dem Hoftheater, der Chocolaterie „Kalif Storch“ und der Biedermeier-Wärmestube sind aber auch Anlaufpunkte etwas außerhalb ins Programm mit einbezogen, gar das „Deutsche Haus“ steuert ein Extra bei.

Der Markt öffnet am Sonnabend, 15. Dezember, um 12 Uhr und klingt 19 Uhr aus. Sonntag geht er von 11 bis 17 Uhr. Dabei verbindet der Biedermeier-Christmarkt genauso wie der Sommermarkt das Angenehme mit dem Nützlichen. Statt eines Eintrittsgeldes bittet der AWA, der die Veranstaltung mit Unterstützung der Stadt über die Bühne bringt, um Spenden zum Erhalt der Werbener Altstadt. Direkt am Kirchplatz können die Besucher sehen, wo zum Beispiel ihre Spenden landen. Die Eigenmittel für die geförderte Sanierung der Alten Schule generierte der Verein maßgeblich aus Spendengeldern. Plan ist, dass zum Markt zusätzlich zur Küche und dem WC auch die anderen unteren Räume quasi fertig sind. „Die Dielung soll bis dahin drin sein“, sagt Hufschmidt, der von etlichen Arbeitseinsätzen zu berichten weiß.

Es haben sich bereits viele Besucher von Ferne angekündigt. Alle Gästebetten der Stadt sind belegt. Wer einmal da war, kommt meistens wieder. Die Biedermeier-Märkte haben sich überregional einen großen Namen gemacht. Die Besucher schätzen die Kostüme, die Liebe zum Detail, die Heimeligkeit und Überschaubarkeit. Die Musik nennt es unplugged.