Augsburger Zelttheater gastierte mit Pippi Langstrumpf im Osterburger Verwaltungsgebäude / Mädchen und Jungen begeistert Duo nimmt Kinder mit auf eine Reise in die Villa Kunterbunt
Osterburg (fsc) l Mit dem Astrid-Lindgren-Klassiker "Pippi Langstrumpf" hat das Augsburger Zelttheater am Dienstagnachmittag viele Kinder begeistert und Erwachsene nachdenklich gemacht. Mit Spannung begleiteten Groß und Klein die Abenteuer des rothaarigen Mädchens, das ganz allein nur mit dem Pferd "Kleiner Onkel" und dem Äffchen "Herr Nilsson" in der Villa Kunterbunt in Schweden lebt, das sie von ihrem Vater geerbt hat.
Die engsten Freunde des "unabhängigen und eigenwilligen Mädchens", das man heute als freche Göre abstempeln würde und das behauptet: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt", sind die Geschwister Annika und Tommi. Sie erzählt ihnen zwar haarsträubende, erfundene Geschichten. Zusammen erleben sie lustige, aber auch gefährliche Abenteuer, so dass es den Eltern der Nachbarskinder nicht ganz geheuer ist und sie den beiden den Umgang mit Pippi am liebsten verbieten würden. Aber schnell lassen sie ihre Vorurteile beiseite. Ganz gleich ob Pippi bei vielen Dorfbewohnern "unnormal" und "frech" gilt, ist sie im Grunde doch ehrlich und verantwortungsbewusst.
Das Augsburger Zelttheater ist ein kleines Familienunternehmen, das von den Geschwistern Jaqueline und James Noldin in der fünften Generation geführt wird. Seinen Sitz hat es in Augsburg, bezieht aber schon seit Jahren in Oebisfelde sein Winterquartier; von hier tourt es durch die Altmark und Niedersachsen.
Seit sechs Jahren geben die Noldins während der kalten Jahreszeit, wenn das Zelt gut verpackt und verschnürt ist, im Saal des Verwaltungsgebäudes ein Gastspiel. Vor dem jüngsten Auftritt in Osterburg waren sie im niedersächsischen Schöppenstedt und gastieren demnächst im Gardelegener Volkshaus.
Zum Repertoire des Zelttheaters gehören neben "Pippi Langstrumpf" viele Stücke, zum Beispiel "Frau Holle". "Aschenputtel", "Schneewittchen", "Der Froschkönig" und andere bekannte Volksmärchen. Als nächstes Projekt haben sich die Noldins für "Hänsel und Gretel" entschieden.
"Die Märchen der Brüder Grimm sollen nicht vergessen werden", sagte James Noldin der Volksstimme. "Sie gehören nun mal zum deutschen Kulturgut, und das muss erhalten bleiben."