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Kultur Einmalig: Vier Konzerte in drei Tagen

Der Altmärker Nico Brazda startet erstmals Tournee mit „Sonor Vocalis Berlin“ in seiner Heimat. Es geht in den Kreis Stendal und Salzwedel.

Von Astrid Mathis Aktualisiert: 10.05.2024, 10:27
Als „b major“ sind Martin Fehr (von links), Pedro Matos, Nico Brazda und Tom Heiß regelmäßig in Potsdam zu erleben. Jetzt geht Nico Brazda mit dem Ensemble „Sonor Vocalis Berlin“ in der Altmark auf Tournee.
Als „b major“ sind Martin Fehr (von links), Pedro Matos, Nico Brazda und Tom Heiß regelmäßig in Potsdam zu erleben. Jetzt geht Nico Brazda mit dem Ensemble „Sonor Vocalis Berlin“ in der Altmark auf Tournee. Foto: Astrid Mathis

Osterburg/Plätz. - Das hat es in der Kirche in Plätz noch nie gegeben – ein Konzert mit 14 Künstlern. Genau deshalb kam der gebürtige Osterburger Nico Brazda auf die Idee, dort zu starten. Seit 20 Jahren geht der Bariton mit dem Ensemble „Sonor Vocalis Berlin“ jährlich auf Tournee. Dieses Mal soll sie durch die Altmark führen.

Auch die Musik des Ensembles ist nicht alltäglich, denn sie kommt aus der Zeit des Frühbarock, in der Musiker wie Michael Praetorius und Heinrich Schütz die deutschsprachige Kirchenmusik zu einer großen Blüte brachte. Neben liedförmigen „Highlights“ wie Psalmen oder Hoheliedvertonungen werden Werke von Andreas Hammerschmidt und Johann Sebastian Bach zu hören sein.

Nico Brazda tritt alljährlich in der Französischen Kirche in Potsdam auf.  Als Stimmbildner und Chorleiter ist er im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs.
Nico Brazda tritt alljährlich in der Französischen Kirche in Potsdam auf. Als Stimmbildner und Chorleiter ist er im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs.
Foto: Astrid Mathis

Der Projektleiter Martin Schlage stammt ebenfalls aus Osterburg, Flötist Hannes Immelmann aus Sandau. In eine Pastorenfamilie hineingeboren, hatte Immelmann in frühester Kindheit schon mit geistlicher Chormusik zu tun. In seiner Jugend begann er, Traversflöte zu spielen. Sein Abitur machte er wie Martin Schlage am Gymnasium in Hermannswerder, das für seinen großen Schulchor bekannt war. „Martin und ich sind uns 1992 in Potsdam wiederbegegnet“, erinnert sich Nico Brazda. „Wir trauern immer noch unserem Krankenhaus in Osterburg hinterher. Seine Mutter war Ärztin, und er arbeitet heute als Arzt in Potsdam.“ Brazda selbst ist als einziger von den Dreien ausgebildeter Sänger. Derzeit ist der Wahl-Potsdamer am Brandenburgischen Theater im „Weißen Rössl“ auf der Bühne zu erleben.

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Der 53-Jährige legte sein Abitur übrigens in Wernigerode ab. „Das Landesgymnasium für Musik hatte Spezialklassen für den Rundfunk-Jugendchor Wernigerode und eine Annonce in der Volksstimme. Die hat meine Mutter entdeckt. Mit 14 vorsingen, mit 15 dorthin.“ Als Gesangspädagoge unterstützt er seit dem Studium in Potsdam zahlreiche Chöre in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bis zur Auflösung des Gemischten Chores Osterburg im Jahr 2018 profitierte auch seine Mutter, die Chorleiterin Dagmar Brazda, vom Talent ihres Sohnes.

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Seit 2007 ist Nico Brazda mit dem Männerquartett „b major – die Gentlemen des A-Cappella“ unterwegs, das aus dem Ensemble der „Bogarts“ hervorgegangen ist. Doch die Erfolgsgeschichte des Potsdamer Männerquartetts um Nico Brazda begann schon viel früher. Von 1999 bis 2007 trat er mit Martin Schlage, Tom Heiß und Christian Wiechel als „colla voce“ auf. Jetzt können die Altmärker einmal die große Besetzung erleben. „Es werden auch ehemalige Schüler von mir dabei sein. Die Sänger kommen aus Leipzig, Halle, Lübeck, Berlin, Potsdam, Weimar und aus der Nähe von Hof“, kündigt Nico Brazda an. Iris Bürger und Hannes Immelmann spielen Flöte, Christine Kessler Cembalo und Orgel.

Termine: 10. Mai, 19 Uhr, Dorfkirche Plätz; 11. Mai, 16 Uhr Klosterkirche Arendsee; 11. Mai, 20 Uhr, Marienkirche Salzwedel; 12. Mai, 15 Uhr, Dorfkirche Garz.