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Erfrischung Werbens Freibad rettet in der Hitze

36 Grad Außentemperatur. Das bedeutet für Werbens Schwimmmeister Klaus Gehrke "ein riesengroßes Glück" - und Hochbetrieb!

Von Ingo Gutsche 27.06.2019, 18:02

Werben l Diese Sahara-Temperaturen sind für Gehrke „ein riesengroßes Glück“. Er weiß, dass dann Jung und Alt die beliebte Stätte am Rande des Elbstädtchens aufsuchen, um sich im Becken zu erfrischen. Ein regelrechter Ansturm war am Dienstag und Mittwoch zu verzeichnen, und am kommenden Wochenende rechnet der Schwimmmeister auch mit sehr vielen Besuchern. Schon dadurch bedingt, dass viele Jugendfeuerwehren der Region den Campingplatz für ein Zeltlager wählten. Diese aus Bad und benachbartem Campingbereich bestehende Kombination ist es auch, die die Einrichtung bei Radlern zu einem beliebten Übernachtungsort werden lässt. In dieser Saison begrüßten Klaus Gehrke und seine Ehefrau Eva-Maria, die den Überblick bei der Kasse nie verliert, schon einige Pedalritter, die den Elberadweg für einen Stopp bei ihnen verließen. „Darunter waren schon ein Australier und ein Paar aus North Carolina“, blickt Klaus Gehrke zurück und freut sich über solch Begegnungen. Die US-Amerikaner versprachen, bei ihrer Ankunft in der Heimat eine Postkarte nach Werben zu senden. Oftmals planen Fahrradfahrer nur eine Übernachtung ein, würden dann aber spontan noch eine Nacht verlängern. „Weil sie sich hier so wohl fühlen.“

Auch die Einheimischen fühlen sich im Schwimmmbad wohl. Wobei es keineswegs nur die Werbener und Badehungrige aus den benachbarten Dörfern sind, die hier ihre Freizeit verbringen. „Wir haben auch einige Seehäuser und Osterburger, die regelmäßig kommen“, erzählt Gehrke. Selbst bis aus Kyritz verschlägt es Fans ins Elbstädtchen.

Klaus Gehrke freut sich über eine volle Hütte. Ein Aufgabenplus bedeutet ein Mehr an Besuchern nicht. Gehrke hat den Fokus sowieso stets auf den Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich. Den Überblick verliert er nicht. Die Kinder und Jugendlichen wissen genau, das sie in jenem Moment übertrieben haben, wenn Gehrke lautstark pfeift.

Am Mittwoch tummelten sich unter anderem Osterburger, Idener, Bretscher und Werbener im Becken. Die Anzeigentafel zeigte eine Wassertemperatur von 24 Grad. Diese schien für Rosali, Emily und Greta, die in Werben wohnen, genau die willkommene Erfrischung zu sein. Während Emily und Greta (beide 15) bereits am Vormittag einen freien Schultag genießen konnten, da das Osterburger Gymnasium sich wegen der Hitze zu diesem Schritt entschloss, war Rosali (14) beim Sportfest der Seehäuser Gemeinschaftsschule gefordert. Die drei Freundinnen sind so oft es geht im Werbener Bad, besitzen eine Jahreskarte. Philipp, Leon, Lucas und Benny hatten sich einen Reifen erobert und tollten im kühlen Nass. Andere wiederum nutzten die Rutschanlage, um ins Wasser zu gelangen.

Klaus Gehrke kennt sie fast alle, die Stammbesucher sowieso. Schließlich sind es in diesem Jahr genau 30 Jahre, die er als Schwimmmeister in Werben tätig ist. Am 1. Juni 1989 begann er seine Tätigkeit, „weil halt einer gesucht wurde“. Er blieb – und hat es nicht bereut. Im Sommer sind es jedoch lange Tage für ihn und seine Frau. Wenn die Einrichtung, zu der auch eine kleine Gaststätte zählt, um 20 Uhr schließt, ist für Gehrkes noch lange nicht Schluss. Der Arbeitstag ist oftmals erst nach 22 Uhr beendet, nachdem sämtliche Aufgaben, unter anderem die Reinigungsarbeiten, die Abrechnung oder die Überprüfung der Leitungen, erledigt sind.