1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Dünne Personaldecke bereitet Sorgen

Feuerwehr Dünne Personaldecke bereitet Sorgen

Sie war 2017 noch stärker gefordert als in den Jahren zuvor, doch die personelle Decke der Osterburger Wehr bleibt dünn.

Von Nico Maß 04.02.2018, 19:00

Osterburg l 55 aktive Einsatzkräfte (darunter 13 Frauen) wissen die Brandbekämpfer in ihren Reihen. Die rückten 2017 zu 139 Einsätzen (47 mehr als 2016) aus, haben abseits davon aber noch weit mehr auf dem Konto. Inklusive Ausbildungen, der Kinder- und Jugendarbeit oder Aktivitäten wie Lampionumzüge sowie Hilfeleistungen beim Stadt- und Spargelfest waren die Brandbekämpfer 7234 Stunden für die Kommune aktiv. „Und damit noch einmal 331 Stunden mehr als ein Jahr zuvor“, listete Wehrleiter Sven Engel während der Jahreshauptversammlung der Brandbekämpfer am Freitagabend auf.

Die Aufgabenfülle verteilt sich aber weiterhin auf eine überschaubare Anzahl Schultern. Mit ihren 55 Aktiven liegen die Osterburger zwar über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststärke. „Aber schon während der Arbeitszeit ist die volle Einsatzbereitschaft in Zugstärke nicht ständig gesichert“, warnte Sven Engel. Der Wehrchef sieht das Gewinnen neuer Mitglieder deshalb als dringlich und die Einheitsgemeinde bei diesem Anliegen durchaus im Boot. So setzte der Stadtrat Ende 2017 mit einem Maßnahmepaket zur Förderung der Feuerwehren zusätzliche Anreize. Unter anderem werden die Einsatzentschädigungen für die Brandbekämpfer von bisher 8 Euro auf 10 Euro pro Einsatz angehoben. Ebenso bezuschusst die Einheitsgemeinde die Jahreshauptversammlungen der Wehren jetzt mit jeweils 100 Euro. Engel lobte diese Schritte, im Sinne einer vollen Einsatzbereitschaft am Tage hake es aber an einer anderen Stelle: „Es gibt nach wie vor zu wenige Arbeitsplätze für Kameraden in der Hansestadt.“

2017 kehrten acht Mitglieder der Wehr den Rücken, gleichzeitig wurden zehn Zugänge verbucht. Hauptsächlich durch die eigene Jugendwehr. Über diese mit ihren aktuell 13 Mitgliedern sowie die Kinderabteilung mit derzeit 20 Mädchen und Jungen gewinnt die Wehr in der Regel neue Mitglieder. Nicht ohne Grund versucht die Einheitsgemeinde daher, die Anziehungskraft der Nachwuchsabteilungen weiter zu erhöhen. So übernimmt die Kommune künftig für das Kinder- und Jugendzeltlager die Kosten, die die Teilnehmer bislang aus der eigenen Tasche bezahlten. Angestrebt ist außerdem die Verpflichtung eines Streetworkers, der die Kinder- und Jugendarbeit in den Wehren unterstützt.

Sven Engel, Bürgermeister Nico Schulz, der 2. Kreis-Beigeordnete Sebastian Stoll und die Osterburger Revierkommissariatsleiterin Verena Schneider nutzten die Jahreshauptversammlung auch dazu, allen Feuerwehrleuten für ihre Arbeit zu danken. Vertreter der Wehren Stendal, Wittenberge und Soltau lobten die Partnerschaft und gute Zusammenarbeit mit den Osterburgern. Über ein großes Dankeschön durften sich schließlich auch die Feuerwehrförderer um Ingo Fabisch freuen. Der Verein sei eine große Unterstützung bei der Kinder- und Jugendarbeit, investiere in die Ausstattung der Wehr, stelle für die Brandbekämpfer zahlreiche gesellige Höhepunkte auf die Beine und kümmere sich bei Einsätzen und Ausbildungen um die Verpflegung, lobte Engel. Letzteres war auch bei der Jahreshauptversammlung der Fall, die nach Beförderungen und Ehrungen mit einem gemütlichen Beisammensein ausklang.