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Forstarbeit Holzmarkt kämpft mit Dürre und Schädlingen

Stürme, Dürre und Schädlinge treffen die Waldbesitzer in Osterburg 2018 hart. Auch für 2019 fallen die Prognosen schlecht aus.

Von Jörg Gerber 08.04.2019, 15:48

Bretsch l Schon traditionell begrüßte Theo Allering, der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) die Mitglieder zur Jahresversammlung. Schriftführer Ringhard Friedrich verlas das Protokoll der Versammlung aus dem Vorjahr 2018 und übergab dann an Geschäftsführerin Ivonne Hänsel.

885 Mitglieder habe die FBG derzeit, betreut werde eine Fläche von 4958 Hektar. Das Jahr 2018 begann mit der Abarbeitung der Folgen der Stürme aus 2017 und wer dann dachte, es wird alles gut, der hatte sich getäuscht. Der Holzmarkt gestalte sich sehr schwierig. Stürme, Dürre und Schädlinge treffen die Waldbesitzer hart. Es werde immer schwieriger die Preise zu halten. Im Vergleich zu anderen Gemeinschaften konnte die FBG Osterburg allerdings noch gut abschneiden bei der Preisgestaltung, die die Geschäftsführerin im einzelnen vorstellte. Einnahmen von 1.347.831,13 Euro würden Aufwendungen von 1.353.536,39 Euro gegenüber stehen. Macht einen Fehlbetrag von 5725,26 Euro, den wir aber verkraften können, so Theo Allering.

Er schlug der Versammlung vor, dass auch 2018 keine Erhöhung des Jahresbeitrages vorgenommen werden sollte. Zehn Euro je Hektar und zwei Prozent vom Holzverkauf - der Vorstand sei der Meinung es dabei zu belassen. Mit einer Gegenstimme wurde das dann auch von den Anwesenden abgesegnet. Einstimmig wurde dann auch der Vorstand entlastet.

Die Leiterin des Betreuungsforstamtes Katja Döge betonte ebenfalls, dass 2018 schlimm war, aber 2019 auch nicht besser werden wird. 2017 hatten die Stürme gewaltige Holzmengen niedergelegt. Extrem hohe Mengen Sturmholz war angefallen. Hinzu kam, dass durch Niederschläge der Waldboden vernässt war, Maschinen kamen nur schwer oder gar nicht voran, das Holz kam nicht aus den Wald. Ab April wurde es dann trocken, es gab Niederschlagsdefizite und Waldbrände, wobei sie auf die in Bömenzien, Poritz, Döllnitz und Seehausen genauer einging. Von Mai bis August gab es die höchste Gefahrenstufe, sonst waren das 10 bis 15 Tage im Jahr. „So stark waren wir noch nie betroffen“, so Döge. Vor allem appelierte sie dabei an die Waldbesitzer, die Feuerwachen sehr ernst zu nehmen, in Bömenzien hätte so wohl Schlimmeres verhindert werden können. Allein bei dem Brand bei Seehausen, der durch einen defekten Zug ausgelöst wurde und bei dem eine Fläche von 40 Hektar abbrannte, waren 66 Waldbesitzer betroffen. Etwa die Hälfte davon ohne Versicherung. Als Verursacher stehe eigentlich die Bahn fest. Aber die prüfe noch immer, so dass die Schadensregulierung noch offen sei.

Eichenprozessionsspinner und die Selbstanzeige des Seehäuser Bürgermeisters, die endlich Bewegung in das Sozialministerium brachte und weitere Schädlinge, die sich bei dem trockenen Sommer extrem schnell entwickelten und vermehrten, waren weitere Themen. Fleißig sei die FBG gewesen und so konnten 21 Hektar aufgeforstet werden und auf weiteren 41 Hektar erfolgte die Kulturpflege.

Trotz aller Probleme forderte Katja Döge die Waldbesitzer auf, nicht zu resignieren. Schauen sollten sie jetzt, wo ihre Waldflächen verjüngt werden können. Da die Nachfrage sehr groß ist, gelte es rechtzeig die Anträge zu stellen, wie sie darauf hin.