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"Fuchsjagd" Reitverein tourt in die Herbstlandschaft

Für den Reit- und Sportverein Bretsch ging es in die Herbstlandschaft. Die traditionelle „Fuchsjagd“ stand auf dem Programm.

Von Walter Schaffer 19.10.2015, 15:00

Bretsch l Diese herbstliche Veranstaltung des Reit-und Sportvereins Bretsch hat eine über 40jährige Tradition. Unter dem Namen „Fuchsjagd“ ist eine unblutige Reitjagd ohne Hunde zu verstehen, die mit der bis 1934 in Deutschland und bis 2005 in England durchgeführten Parforcejagden nichts zu tun hat. Die ersten Teilnehmer zu diesem herbstlichen Ausritt bzw. Ausfahrt reisten schon eine Stunde vor dem offiziellen Beginn am Samstagvormittag mit ihren Kutschen aus Dequede, Boock, Lückstedt, Packebusch, Priemern, Möllendorf, Schinne, Stapel und natürlich aus Bretsch an.

Bevor auf dem Dorfplatz neben den drei großen Kremsern Aufstellung genommen wurde, galt es noch die Formalitäten zu erledigen. Das zu erwerbende Anstecksträußchen galt als „Eintrittskarte“. Der „Bügeltrunk“, ein Kräuterlikör für das körperliche Wohlbefinden, gehörte für jeden dazu (außer Kinder). Als Master, erkennbar an dem braunen synthetischen Fuchsfell über der Schulter, fungierte Steffen Jüstel. Er begrüßte die Teilnehmer und erläuterte vom Pferd aus den Ablauf der Jagd und die geplante Streckenführung. Dabei ging er auch auf die eventuellen Verfehlungen ein, die zum Abschluss der Veranstaltung durch das Jagdgericht in der Gaststätte Lunkwitz geahndet werden sollten. Manfred Jüstel und Rainer Elling oblag es, die Reiter zu inspizieren, ob sie die obligatorischen Dinge wie ein Stück Bindfaden, ein Taschenmesser und Leckerlis für das Pferd mit sich führten. Es gab keine Beanstandungen.

Die Jagdhornbläser Detlef Otto, Ralf Peller und der 5jährige Nachwuchsbläser Richard Döge aus Beuster zeigten mit ihren Stücken, was das jagdliche Brauchtum vorschreibt. Richard, der im letzten Jahr schon sein Debüt an gleicher Stelle gegeben hatte, übte im vergangenen Jahr fleißig mit Förster Otto und konnte beachtliche Fortschritte vorweisen. Dann formierte sich der Tross von Kutschen, Kremsern und Reitern, um gemächlich zu starten. Durch das Dorf ging es über die Landstraße in Richtung Priemern. Im Wald wurde der erste Halt gemacht und den Reitern beim Springen parallel zur Straße zugeschaut. Ein zweites Springen, bei dem Hindernisse auch ausgelassen werden konnten, gab es dann auf dem Reitplatz in Priemern.

Durch die Priemernsche Heide führte der Weg durch einen feuchten, herbstlichen Wald zum Platz am Lagerfeuer, wo das Mittagbrot eingenommen wurde. Die Rücktour erfolgte am Nachmittag zur Gaststätte, wo das Jagdgericht tagte. Größere Verstöße wurden nicht geahndet, und alle freuen sich schon wieder auf die Neuauflage des Herbstvergnügens.