Lampenfieber beim Konzert der Kreismusikschule zum Schuljahresabschluss / Umfangreiches Programm in der Gymnasium-Aula Für Johanna Schott ist ein Leben ohne Violine schwer vorstellbar
Osterburg l Seit fünf Jahren gehört die Violine zu ihrem Leben. "Ohne sie auszukommen, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen", sagt Johanna Schott lächelnd. Die zehnjährige Flessauerin war eine von 54 Schülern der Kreismusikschule, die am Mittwochabend das Schuljahresabschlusskonzert unter Federführung des Leiters der Kreismusikschule, Simeon Simeonov, in der Aula des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums mitgestalteten.
Eine Viertelstunde vor Beginn des Konzertes waren bis auf wenige Plätze in der letzten Reihe schon alle Stühle besetzt. Aus dem Unterrichtsraum neben der Aula waren Akkordeon, Saxophon, Gitarre und Violine zu hören. Allerdings erklangen die Instrumente nicht gerade harmonisch miteinander. Einige Akteure nutzten die freien Minuten, um sich aufzuwärmen. Schließlich sollte jeder Ton, jeder Akkord beim Auftritt sitzen. Auch Johanna Schott übte noch einmal. Mit dabei war auch ihre Mutti Manuela Schott, die ihr Mut zusprach und sie moralisch unterstützte. Im Publikum drückte Papa Thomas die Daumen. "Eigentlich wäre auch ihr Bruder dabei gewesen, aber Benjamin ist leider krank", erzählte Manuela Schott. Obwohl die Viertklässlerin schon öfter auf der Bühne stand, blieb sie auch am Mittwoch nicht vom Lampenfieber verschont. "Ich bin schon sehr aufgeregt." Und sie musste sich auch noch eine Weile gedulden. Denn sie war mit ihrem Beitrag "Konzert in A-moll" von Vivaldi erst für das letzte Drittel des Konzertes eingeplant.
Etwas routinierter wirkten dagegen der Lückstedter Jonas Freidel (12) und Tilman Hartwig (13) aus Bretsch. "Aufgeregt? Ja, geht so", sagte Tilman Hartwig. Die zwei Gymnasiasten spielen Schlagzeug und gehören zur Band der Kreismusikschule. Wenn sie sich aufwärmen, brauchen sie keine Trommeln mit Becken oder Schellenkranz. Wäre wahrscheinlich auch zu laut. Nur Trommelstöcke und Noten - und in Gedanken ertönten schon die Drums. Die Jugendlichen üben fast jeden Tag zu Hause. Hunderte Stunden investierten sie, um spielsicher auftreten zu können. Wenn mal kein Konzert bevorsteht, wird das Notenbuch der Schule auch schon mal zur Seite gelegt. Dann versucht sich Tilman Hartwig an Titeln seiner Lieblingsband "LMFAO". Jonas Freidel hat ebenfalls ein musikalisches Vorbild - "Machine Head", eine Metalband aus Kanada.
Zwei Minuten vor Konzertbeginn trug Manuela Schott den Notenständer ihrer Tochter aus dem Vorbereitungsraum und stellte ihn hinten in der Aula ab. Sie nahm neben ihrem Mann Platz. Und dann ging es endlich los: Reiner Jüttner von der Kreismusikschule begrüßte das Publikum und die Akteure. Und die fünfjährige Elisa Voigt eröffnete mit "Bulgarisches Lied" auf ihrer Blockflöte das Schuljahresabschlusskonzert.