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Musical-Ensemble aus Trier erobert mit Szenen aus weltbekannten Musicals die Wischelandhalle in Seehausen Gänsehaut von "Tarzan" bis "Tanz der Vampire"

Von Astrid Mathis 25.02.2013, 02:21

"Magische Momente" erlebten am Sonnabend mit einem Streifzug durch die Musicalgeschichte die Gäste in der Wischelandhalle Seehausen. Vor allem, weil die Akteure in magisches Licht und Nebel getaucht wurden.

Seehausen l Gleich mit der ersten Nummer - einem Ausschnitt aus dem Musical "Dirty Dancing" - bescherte das Ensemble dem Publikum Gänsehaut. Elf Jahre Tourerfahrung sprechen für sich - Tourchef Michael Thinnes weiß, was ankommt und singt auch selbst mit.

Die zwölf Musiker bereiteten den Klangteppich für die fünf Tänzer und zehn Solisten, die sich in die Herzen der Altmärker singen sollten. Und das schafften sie. Mit einigen Unterbrechungen. Die rührten allerdings von dem sächselnden Moderator Tim Fischbeck, der sich als "Lodar Budda" - gesprochen: "hartes D wie Margarine" vorstellte. Dieser kramte in der Musicalkiste und landete erst mal in Puerto Rico. Schon tönte es "Maria, Maria, Maria" aus dem Musical "West Side Story". "Des Lied besteht aus 40 Prozent Maria", stellte Lodar trocken fest. Den ersten mystischen Punkt setzte Anne Blum mit ihrer Interpretation der Rolle "Ich" aus "Rebecca", ein Musical, das auf dem Roman von Daphne du Maurier basiert, von Alfred Hitchcock filmisch inszeniert und in Wien zum Erfolgsschlager wurde. Von "Liebe, die befreit" sang sie, und darum sollte es im Laufe des Abends immer wieder gehen. Ob Beatrix Reiterer aus "Mozart" nach Gold von den Sternen griff, Tarzan Jane sein Herz zu Füßen legte oder das Phantom von seiner Muse sang, es drehte sich doch alles um das eine Gefühl: die Liebe. Oft gepaart mit der Sehnsucht nach Freiheit.

Die Seehäuser staunten nicht schlecht, als die Tänzer in ihren Dschungel-Kostümen auf sie zugehüpft kamen. Lodar schimpfte sogleich: "Haustiere verboten! In fünf Minuten sin de Viecher weg!" Jane alias Christine Orth blieb bei ihrem Nein, woraufhin Lodar meckerte: "Immer dieses Rumgezicke!" Aber nicht nur da huschte ihnen ein Lächeln übers Gesicht. Moderator Lodar erklärte, er hätte dem Phantom der Oper mal die falsche Maske gegeben und zeigte das besagte Exemplar, das eher zu Halloween gepasst hätte. In Musicaldramen, bemerkte er weiter, gehe es ja immer wieder um Beziehungsdramen. Davon könnten die Altmärker selber wohl ein Lied singen, unterstellte er. Mit seinem leicht bedepperten Gesichtsausdruck und trockenem Humor machte er die Überleitungen von Musical zu Musical zu einem Genuss. "Tanz der Vampire" brauchte er gar nicht groß anzukündigen. Zwei Särge zierten die Bühne, Nebel stieg auf, und nachdem Thomas Siessegger das Phantom der Oper interpretiert hatte, sorgte nun Tourchef Michael Thinnes als Graf von Krolock mit Vampirzähnen für eine unheimliche Atmosphäre. Das Original gibt es übrigens dieses Jahr noch mit Thomas Borchert im Theater des Westens in Berlin. Ausschnitte aus "Miami Nights" brachten schließlich wieder Farbe ins Spiel und lockerten die Stimmung auf. Im zweiten Teil des Abends begeisterte ein Michael-Jackson-Double das Publikum. Die Truppe aus Trier und Umland zeigte Szenen aus "Tabaluga", "Hinterm Horizont" und "Der König der Löwen".