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Generalversammlung Bank für die Zukunft gewappnet

Die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg zog am Mittwochabend in der Seehäuser Wischelandhalle vor 435 Mitgliedern Bilanz.

Von Ingo Gutsche 07.07.2016, 19:00

Seehausen l Die Genossenschaft konnte im Vorjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von vier Millionen Euro nach Steuern erwirtschaften. Der Vorstand der Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg resümierte für 2015 „eine insgesamt befriedigende Ertragslage“. Deshalb schlugen die Verantwortlichen der Generalversammlung vor, „wiederum eine solide Dividende“ auszuschütten. Und zwar in Höhe von 4,5 Prozent. Im Vorjahr betrug diese noch 6,5 Prozent – Diskussionen gab es dazu jedoch keine.

Vorstandsvorsitzende Grit Worsch erstattete am Mittwochabend Bericht „über ein ordentlich abgelaufenes Geschäftsjahr“. Sie sprach die „immer neuen gesetzlichen Regulierungen“ an, die mit Bürokratie einhergehen würden. Weiterhin würden „hohe Kostensätze der Bundesbank für die Bargeldbearbeitung“ die regional tätigen Banken beeinflussen. Worsch ging in ihrem Bericht auch auf die Entwicklung der Kundeneinlagen, die sich um 4,5 Prozent erhöht haben, auf das Kreditgeschäft, das ebenfalls im Vergleich zu 2014 wuchs, aber auch auf die neuen Kontomodelle ein.

Die Vermögenslage der Volksbank sei „trotz des schwierigen Marktumfeldes sehr gut. Für die wirtschaftlichen Anforderungen in der Zukunft sind wir bestens gewappnet. Besonders stolz sind wir auf die weiter steigende Zahl der Bankteilhaber“, betonte Grit Worsch, die im Dezember 2015 zur neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde.

Sie brachte den anwesenden Mitgliedern auch den aktuellen Stand zu den staatsanwaltlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit möglichen Vermögensschädigungen beim Ausscheiden ehemaliger Vorstände näher. „Das Verfahren wurde eingestellt.“ Sie las aus der Begründung der Staatsanwaltschaft vor: „Die Prüfer des Genossenschaftsverbandes gehen im Rahmen des dort erstellen Gutachtens hinsichtlich der gewährten Zahlungen teilweise von deren Vertretbarkeit, teilweise von einer nicht mehr gegebenen Vertretbarkeit aus. Ob und welche Zahlungen bei Ausscheiden üblich beziehungsweise vertretbar sind, ist nicht reine Rechtsfrage, sondern abhängig von den in der Branche bestehenden Gepflogenheiten.“ Die Bank sieht somit auch keine Notwendigkeit, Schadensersatzansprüche – weder gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrates noch des Vorstandes – geltend zu machen. Die Versammlung entlastete den Vorstand und den Aufsichtsrat für das Jahr 2012.

Die 435 Mitglieder mit insgesamt 498 Stimmen votierten auch für die Entlastung der Gremien für das 2015er Geschäftsjahr. Neu im neunköpfigen Aufsichtsrat ist der Seehäuser Frank Wiese. Der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Lückstedt, der bereits mehrere Jahre im Fachrat für den warenwirtschaftlichen Bereich mitwirkte, wurde am Mittwochabend einstimmig (mit einer Enthaltung) in den Aufsichtsrat der Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg gewählt. Er tritt die Nachfolge von Ewald Rippke (Hitzacker) an, der die Altersgrenze für die Funktion, die per Satzung geregelt ist, erreicht hat.

Das Kreditinstitut, bei dem 170 Bank- und 580 Warenmitarbeiter in Lohn und Brot stehen, investierte im Vorjahr beispielsweise in den Raiffeisen-Markt in Goldbeck und in eine neue Getreidelagerhalle in Seehausen. Neben der landwirtschaftlichen Unternehmssparte würde auch die Handelsparte Energie einen bedeutenden Ateil zum Gesamtumsatz beitragen. „An unseren Tankstellen wurde mit einer Kraftstoffmenge von 56 Millionen Litern 2015 genauso viel getankt wie in den beiden Vorjahren.“