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Hort Osterburg flirtet mit Kita-Grundstück

Die Stadt Osterburg erwägt, in der bisherigen Kita der Borghardtstiftung eine Hort-Außenstelle einzurichten.

Von Nico Maß 14.09.2020, 01:01

Osterburg l Noch tummeln sich Mädchen und Jungen im Kindergartenalter auf dem von Ballerstedter Straße und Bismarker Straße eingegrenzten Grundstück der Borghardtstiftung. Läuft alles nach Plan, ist damit in wenigen Wochen Schluss. Spätestens Anfang 2021 soll die neue Kindereinrichtung am Otto-Nuschke-Weg im Osterburger Altneubaugebiet eingeweiht werden.

Mit dem Auszug des Kindergartens muss die bisherige Tagesstätte aber nicht verwaisen. Denn es gibt Überlegungen der Einheitsgemeinde, das der evangelischen Kirchengemeinde gehörende Grundstück für eine Außenstelle des Osterburger Hortes in Beschlag zu nehmen. Das bestätigte die städtische Amtsleiterin Anke Müller auf eine Anfrage von Michael Handtke, CDU-Fraktionschef im Osterburger Stadtrat. Gemeinsam mit Pfarrer Gordon Sethge und einem Mitarbeiter des Landkreises war die Amtsleiterin bereits vor wenigen Tagen auf dem Kita-Grundstück vor Ort, um sich die Gegebenheiten in der Einrichtung anzuschauen. Der Landkreis, der eine entsprechende Betriebserlaubnis ausstellen müsste, prüfe jetzt, ob oder unter welchen möglichen Auflagen der Noch-Kindergarten als Hort-Außenstelle genutzt werden kann, teilte Müller auf Nachfrage der Volksstimme mit. Gebe der Landkreis „grünes Licht“, könnte die Hort-Außenstelle zum Schuljahresbeginn 2021 in Betrieb gehen.

Dass die Einheitsgemeinde eine neue Hort-Außenstelle sucht, hängt zum einen mit den begrenzten Kapazitäten der Haupteinrichtung sowie zum anderen mit der jetzt genutzten Außenstelle in der Anne-Frank-Schule zusammen. Der auf dem Grundstück der Schule am Hain angesiedelte eigentliche Osterburger Hort kann nur maximal 120 Mädchen und Jungen aufnehmen, zur Hortbetreuung in der Biesestadt wurden in den zurückliegenden Jahren aber deutlich mehr Kinder angemeldet. Deshalb greift die Kommune seit Jahren auf eine Außenstelle in der Anne-Frank-Schule zurück, in der gegenwärtig 40 Drittklässler betreut werden. Das macht der Landkreis als Träger der Frank-Schule möglich. Allerdings gelte dessen Zustimmung stets nur für ein Jahr, weil der Kreis jährlich seinen eigenen Raumbedarf in der Schule überprüfe. Da die Außenstelle so jährlich neu in Frage steht, will die Kommune, möglicherweise in der bisherigen Kita an der Ballerstedter Straße, für eine längerfristigere Lösung sorgen.

Als dauerhaftes Hort-Domizil soll das Grundstück aber nicht dienen. Schließlich verfolge die Einheitsgemeinde weiterhin das Ziel, das heutige Verwaltungsgebäude an der Ernst-Thälmann-Straße zum Hort umzubauen. „Das hat der Stadtrat im Dezember 2018 auch so beschlossen. Wir wollen perspektivisch einen Standort, auf dem alle Hortkinder betreut werden können“, begründete Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler).

Bis die Pläne für den geschätzt 2,4 Millionen Euro teuren Umbau des Verwaltungsgebäudes zum Hort aus der Schublade geholt werden können, dürften aber noch Jahre ins Land gehen. Denn unbedingte Voraussetzung für dieses Projekt ist der Auszug der Osterburger Verwaltungsmitarbeiter aus dem Gebäude. Sie sollen nach der Errichtung eines Anbaus auf dem Rathaus-Grundstück am Kleinen Markt unterkommen. Allerdings ist Stand heute auch der Rathaus-Anbau noch fernere Zukunftsmusik. Er dürfte nach aktuellen Einschätzungen aus dem Osterburger Rathaus nicht vor 2023 in Angriff genommen werden.