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Internet Kommunen setzen auf Glasfaser

Obwohl die Telekom Seehausen mit schnellem Internet versorgen will, lässt der Zweckverband Breitband Altmark in seinen Mühen nicht nach.

Von Ralf Franke 18.08.2016, 01:01

Seehausen l Dass die Telekom in den vergangenen Monaten in der Region so aktiv beim Anschluss ans schnelle Internet war, liegt sicher auch daran, dass der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) mit seiner Präsenz einen gewissen Druck aufgebaut hat.

Die von Kommunen gegründete Institution will in ihren Bemühen aber offenbar auch dort nicht nachlassen, wo die Telekom derzeit Kunden mit Anschlüssen vertraglich bindet, die eine Datenrate von bis zu 100 MBit aufweisen. Das ist für die meisten Internetnutzer im betreffenden Einzugsgebiet ohne Zweifel ein Quantensprung, aber längst nicht das Ende der Fahnenstange. Nicht nur in Ballungsgebieten werben Anbieter inzwischen für 1000er Anschlüsse, also für Datenraten von bis zu einem GBit pro Sekunde.

Das ist technisch allerdings nur machbar, wenn Glasfaserkabel bis zum Endkunden verlegt werden. Seehausen vernetzt die Telekom derzeit zwar mit Glasfaser, die letzten Meter werden jedoch mit Kupferkabel und dem sogenannten Vectoring-Verfahren überbrückt. Das bezeichnet die Telekom selbst nur als Übergangstechnologie, hilft aber derzeit wiederum dabei, nahezu flächendeckend und zeitnah den Bedarf an schnellen Internet-Anschlüssen zu decken.

Dass das langfristig keine zukunftsträchtige Lösung ist, schätzen offenbar auch die Mitglieder des Verbandsgemeinderates Seehausen ein, die am Dienstagabend Verbandsgemeindebürgermeister Kloth als ZBA-Vertreter ebenso wie dessen Stellvertreter Reinhard Röhl mit umfangreichen Vollmachten ausstatteten, um zum Beispiel eine neue ZBA-Satzung zu beschließen. Letztere sieht unter anderem vor, einen hauptamtlichen Geschäftsführer einzustellen, um die Aktivitäten für ultraschnelle Internetanschlüsse zu beschleunigen.

Der Zweckverband will natürlich auch den Raum Seehausen mit der modernen Technologie erschließen. Noch im kommenden Jahr könnte mit den Arbeiten begonnen werden, gab Kloth Informationen der ZBA-Geschäftsführung weiter. Damit sich die Investitionen rechnen, bräuchte es allerdings einen Anschlussgrad von mindestens 60 Prozent. Da soll offenbar noch in diesem Jahr in die Werbung gegangen werden. Außerdem rechnen die ZBA-Vertreter derzeit noch fest mit Fördermitteln.

Die Verbandsgemeinderäte hatten wenn überhaupt nur Bedenken, dass das Prozedere negative finanzielle Auswirkungen haben könnte. Der Wasserverband Stendal-Osterburg sei auch ein kommunaler Zweckverband und hatte nach der Wende durch immense Erschließungsaktivitäten einen Schuldenberg angehäuft, den auch die Gemeinden mit abtragen mussten, hieß es.