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Internetauftritt Aktuell werben geht anders

Seehausen ist im weltweiten Datennetz nur lieblos vertreten. Das muss sich ändern.

Von Ralf Franke 25.03.2016, 10:00

Seehausen l Die Gestaltung kommunaler Internetseiten stand am Dienstag beim Wirtschafts- und Tourismusausschuss des Verbandsgemeinderates Seehausen auf dem Plan. In der Tat ein Thema, das den Verantwortlichen und noch viel mehr den Besuchern des virtuellen Portals schon länger unter den Nägeln brennt. Der Auftritt im weltweiten Datennetz wirkt nicht nur altbacken, er ist es auch. Das allein könnte man vielleicht noch als Geschmacksache abtun, aber die Internetseiten sind zudem unübersichtlich, wenig informativ, oft nicht aktuell und führen die wenigen Interessenten, die sich dorthin verirren, oft noch aufs digitale Glatteis.

Es gibt zwar Download-Funktionen für bestimmte Formulare. Wirkliche Interaktionen sind mit dem Dienstleister Verwaltung, Vereinen, Firmen oder touristischen beziehungsweise gastronomischen Anbietern über die kommunale Plattform aber kaum möglich. Politisch interessierte Bürger suchen vergebens nach Beschlussvorlagen für anstehende Rats- oder Ausschussversammlungen. Aktuelle Sitzungsprotokolle sind ebenso eine Fehlanzeige.

Das gilt sowohl für die Internetseiten der Verbandsgemeinde als auch der Stadt Seehausen, die punktuell zwar miteinander verkoppelt sind, aber eben nicht als Einheit auftreten, was nebenbei gesagt einem unbedarften Surfer nur schwer zu vermitteln ist.

Ein paar lose Beispiele querbeet: Es dauerte fast ein Jahr, bis beim Forsthaus Barsberge „geschlossen“ vermerkt war. Dass die Traditionsgaststätte zum 1. April wieder öffnet, erfährt der Internet-Nutzer nicht. Dafür ist noch lang und breit das Service-Angebot des Vorgängers aufgeführt. Inklusive Internet-Adresse und Telefonnummer, die aber beide ins Leere führen. Der Stahlbauer Graepel firmiert schon lange ohne den Zusatz STUV. Die Sekundarschule ist inzwischen eine Gemeinschaftsschule, die nach Johann Joachim Winckel­mann benannt wurde. Bei „Ansprechpartnern im Rathaus“ ist unter anderem beim Hansestadt-Bürgermeister im Layout ein Bild vorgesehen, aber nicht vorhanden. Wer auf der Stadtseite unter Bürgerservice „Formulare“ anklickt, landet auf der Startseite der Verbandsgemeinde und muss dort seine Suche neu starten. Bei rund 40 Partnerlinks der Stadt werden zwölf Adressen mit einer Fehlermeldung quittiert. Das heißt, es gibt die Partner nicht mehr oder unter anderem Namen. Bei einem Teil der Seiten, die der User dann doch erreicht, datiert die letzte Aktualisierung um Jahre zurück. Und die Mängelliste ließe sich fortsetzen.

Der amtierende Verbandsgemeindebürgermeister Guido Mertens konnte zur Ursachenforschung einen Teil beisteuern. Er räumte für die Rat­hausverwaltung ein, dass sich nur zwei Mitarbeiter mit der Pflege der Internetseiten befassen und das auch nur sporadisch abseits ihrer eigentlichen Aufgaben. Außerdem fehlt das Geld, um sich einen professionellen Internetauftritt zu leisten. Da hoffe man derzeit auf die Fördermittel, die für die Entwicklung der Tourismusstruktur beantragt sind. Da sind immerhin 80 000 Euro in zwei Jahresscheiben im Gespräch. Dazu müssen Stadt und Verbandsgemeinde Widerstände in den eigenen Reihen überwinden und für ein gemeinsames Projekt stimmen.

Wie ein Internetportal im dritten Jahrtausend aussehen könnte und was in Sachen Interaktion möglich wäre, erklärte Designer Ralf Engelkamp vom Kreveser „Atelier offen“ den Ausschussmitgliedern.