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Investition Neue Laternen zu Lasten des Dorfplatzes?

Beuster soll mehr Straßenlaternen bekommen. Allerdings könnte den Einwohnern da im übertragenen Sinn ein Licht aufgehen.

Von Ralf Franke 08.02.2019, 17:47

Beuster l Die Erweiterung der Straßenbeleuchtung von Beuster hatte der Bauausschuss des Stadtrates Seehausen in seiner jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung. In den vergangenen Jahren mussten nicht zuletzt im Zug von Straßenbaumaßnahmen oder weil der Energieversorger Leitungen unterirdisch verlegte, einige Laternen erneuert und dem Zusammenhang auch auf Energiesparmodus umgestellt werden. Das Fachgremium war jetzt gefordert, eine Empfehlung für zwei noch nicht berücksichtigte Maßnahmen in dem Elbedorf abzugeben.

Demnach geht es um einen zusätzlichen Leuchtpunkt, der vom Gemeindeplatz in Richtung Deichstraße mehr Helligkeit in den öffentlichen Raum bringen soll, und um eine dritte Laterne für den Hochwasserparkplatz am Ortsausgang. Aufmerksame Bürger, heißt es in der Beschlussvorlage, hätten auf die mangelnde Ausleuchtung hingewiesen, die darauf hin eine überplanmäßige Ausgabe anregte.

Beide Laternen sind mit rund 6500 Euro veranschlagt. Für den Leuchtpunkt im Dorf müssen allerdings etwa 50 Meter Gehweg für die Zuleitung aufgenommen und wieder verlegt werden. Macht noch einmal rund 5300 Euro.

Zum anderen gab es von den Mitgliedern des Bauausschusses Zustimmung für fünf Laternen in der Wehlstraße und noch einmal vier Leuchtpunkte in der Kesselstraße, die nachts bislang völlig in Dunkelheit versinkt. Die Erweiterung der Beleuchtung in der Wehlstraße schlägt laut Schätzungen auf dem Bauamt mit voraussichtlich 7600 Euro zu Buche. In der Kesselstraße wird es mit etwa 12 400 Euro deutlich teurer, weil da ein Erdkabel verlegt werden muss.

Bei der Finanzierung der Maßnahmen ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ein Teil des Geldes könnte über das jährliche Budget zur Umstellung auf LED-Leuchtmittel entnommen werden. Im Gespräch ist auch eine Neuaufnahme in den laufenden Haushalt der Hansestadt Seehausen.

Die dritte Variante, die im Bauausschuss offenbar auf offene Ohren stieß, sieht dagegen die Finanzierung über die Rücklagen für die Sanierung des Dorfplatzes um die Alte Schmiede vor. Die Mittel, die aus Wohnungsverkäufen stammen, waren bislang eigentlich zweckgebunden auf der „hohen Kante“ geparkt.

Das Projekt wurde in den vergangenen Jahren mit Bürgerbeteiligung zwar mehrfach intensiv diskutiert und fachlich geplant, 2018 aber wieder von der Tagesordnung genommen, weil die Baukosten wegen der guten Konjunktur so explodierten, dass die Rücklage auch bei einer guten Förderquote nicht für den Eigenanteil reichen würde (wir berichteten). Fragt sich, was die Einwohner des Elbedorf von dieser Finanzierungsvariante halten.