1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Karneval: Prinzessin von Fantasia brennt durch

Tänze und Scherze begeistern eingefleischte Faschingsfans / Knabenchor setzt mit Erfolg auf Live-Gesang. Von Astrid Mathis Karneval: Prinzessin von Fantasia brennt durch

28.01.2013, 01:35

Was für ein Aufwand! Für das Wochenende hatte die Osterburger Carnevals-Gesellschaft sich ein märchenhaftes Programm ausgedacht.

Osterburg l Gut gelaunt startete am Sonnabend der Präsident der Osterburger Carnevals-Gesellschaft Thorsten Schulz die Festveranstaltung zur Abendstunde in der Lindensporthalle. "Spieglein, Spieglein an der Wand - wir Narren leben Märchenland" - das Motto hatten sich auch die Gäste zu eigen gemacht und sich hübsch verkleidet. Froschkönig und Prinzessin, Rotkäppchen und Goldmarie hatten in den Reihen Platz genommen. "Wahrhafte Narren sind handverlesen", behauptete Thorsten Schulz zur Begrüßung und machte aus den Besucherzahlen keinen Hehl: "Die Gästeschar ist geschrumpft, wir sind trotzdem gut gelaunt."

Marita und Fred Klausch aus Berlin gehören zur VIP-Schar und halten seit 27 Jahren zur OCG. Dank Maritas Schwester Veronika Säuberlich aus Osterburg geht keine OCG-Saison ohne die Berliner über die Bühne. An der Tradition halten auch andere fest. Schließlich befinden sich die Osterburger schon in der 37. Saison. Die 26-jährige Christin Schumacher aus Osterburg hatte schon unter der Leitung von Petra Roger bei den Biesemäuschen getanzt, seit zwei Jahren gehört sie zu den Diskospatzen. Dass sie drei Wochen vor der Entbindung steht, hat sie nicht daran gehindert, mit ihrer Mama Marion zum Karneval zu gehen.

Nun sollte es also märchenhaft werden. Nachdem Schneewittchen (alias Kerstin Lehmann) mit den Zwergen die Bühne erobert hatte, eröffnete Prinz Jörn von der Höhe mit Prinzessin Heike von Fantasia die lang ersehnte Kussfreiheit. Auf die erste Schunkelrunde folgte der Auftritt von Inge Mikulla als Fußballfan - ohne Ahnung von Fußball zu haben, versteht sich. So hielt sie die Holländer auf dem Spielfeld glatt für Müllmänner!

Zurück zu Märchen. Als Oma verkleidet, erzählte sie kurz darauf das Märchen vom Prinzen (Heiko Rozynek), der sich nicht zwischen Bellinde von der Osterburg (Harry Böttcher) und Cindy aus Schlammhausen (Dietmar Handzelek) entscheiden konnte. Nach der Playbackrunde schnappte er sich frech Prinzessin Fantasia. Die Diskospatzen brachten mit ihrem Michael-Jackson-Medley anschließend frischen Wind herein und verdienten sich eine Rakete und Stimmungsjubel. Die Mädels von Julia Pflug begeisterten sogar noch mehr mit ihrem neuesten Tanz. Auch die Biesemäuschen unter der Leitung von Julia Gauter machten eine gute Figur auf dem Parkett.

Für die letzte Bütt des Abends zeichnete das Duo Meike Petzholz als Bauchrednerin und Syrka Behr als Stimme der Puppe Josefine verantwortlich. Das bewies einmal mehr Spitzzüngigkeit im Vorbeigehen. So sagte Meike Petzholz zum Beispiel: "Ihr dürft nicht so schnell lachen, die hier vorne denken noch." Ob sie den Ministerrat oder die ersten Tische mit den Bürgermeistern meinte, sei dahingestellt. Nico Schulz erhielt anschließend ebenso eine Ehrenkette wie Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose zur Erinnerung an diese Saison.

Fehlte nur noch das Männerballett. Thorsten Schulz hätte auch einfach sagen können: "Vergesst Patrick Swayze und Jennifer Grey! Wir haben Stefan Zimzik und Stefan Bertleff!" Seit einigen Jahren gehören die Mitglieder der Stadtwache zu den Zugpferden des Männerballetts. Das wegen der Körpergröße ungleiche Paar legte mit anderen richtigen Kerls eine heiße Sohle aufs Parkett. Da konnte das Publikum zur Musik von No Limit weitermachen. Eines wollte Thorsten Schulz aber noch erwähnt haben: Dank an alle Sponsoren, die solche Veranstaltungen erst möglich machen.