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Kita-Familientag  Mozart neben Uromas Hemden

17 Kuchen, sieben Torten, 54 Kostüme: Der Familientag der Rochauer Kita wartete mit erstaunlichen Zahlen auf. Und mit einer Modenschau.

Von Frank Schmarsow 12.03.2018, 13:55

Rochau l Die Kita-Kinder kamen gemeinsam mit ihren Eltern, Großeltern und weiteren Verwandten in die Mehrzweckhalle. Auch Bürgermeister Dirk Zeidler hatte sich eingefunden. „Viele Eltern haben bei den Vorbereitungen mitgeholfen, und dafür möchten wir uns recht herzlich bedanken“, sagte Kitaleiterin Ingrid Loebke und sprach damit auch für ihre drei Kolleginnen, die die Unterstützung ebenfalls gut gebrauchen konnten. Den Familientag gibt es in Rochau bereits seit 1993.

Für die Kaffeetafel hatten Muttis und Omis insgesamt sieben Torten und 17 Blechkuchen gebacken, die stückweise an die Besucher verkauft wurden. Der Erlös soll ebenso wie das Eintrittsgeld – zwei Euro pro erwachsener Person – den Kindern zugute kommen, wie Loebke gegenüber der Volksstimme äußerte. Ein Spendenbaum, ausgestattet mit einer Sparbox, war in der Halle aufgestellt. Hier baten die Kinder um einen Obolus zur Anschaffung eines neuen Baumes. Er soll die große Weide ersetzen, die bisher im Sommer Schatten spendete, leider aber unlängst dem Sturm „Friederike“ zum Opfer gefallen war.

Bevor jedoch das Kuchenbüfett eröffnet wurde, kam es zum Höhepunkt des Nachmittags: eine Modenschau. Models waren die Kinder, die das Publikum auf eine modische Zeitreise durch die Jahrhunderte mitnahmen und so, locker moderiert von Astrid Großpietsch, ein Stück Kulturgeschichte präsentierten. Leonie, Charlotte, Finn, Merle, Marvin und viele andere zeigten sich kostümiert auf dem Laufsteg, musikalisch begleitet von DJ David, der für jedes Model die passende Musik auflegte. Das war eine heitere Angelegenheit, wie beispielsweise Nachtwäsche aus der Zeit der Urgroßeltern vorgeführt wurde. Aber den Beginn der Zeitreise im 17. Jahrhundert hat Karl Mischer gemacht, der als kleiner Wolfgang Amadeus Mozart die Bühne betrat. Heidi und ihre Freunde aus der Alpenregion zeigten sich in der Tracht der kleinen Älpler. Die Zeit der Flower-Power der 1960er Jahre, eine Hausfrauenbrigade, Altstoffe sammelnde Jung- und Thälmannpioniere, FDJ-ler im Blauhemd, begleitet vom Lied „Bau auf, bau auf, Freie Deutsche Jugend bau auf“ holten bei manch‘ älteren Besuchern ein Stück Erinnerung zurück.

Doch man blieb auch in der Gegenwart. Aktuelle Strand- und Bademode führten zum Beispiel Merle und Nele vor, Sportbekleidung zeigten Charlotte und Ben. Als Cheerleaderin betrat Karolin den Laufsteg, und Luise tänzelte als Ballettsolistin auf der Bühne. Als „Ladies in Red“ hatten sich Johanna und Paula ausstaffiert, und als Hochzeitspaar waren Ben und Ida kostümiert.

26 Kinder zeigten in mehr als einer Stunde insgesamt 54 Kostüme, die viele Eltern für diese Modenschau aus ihrem Familienfundus zur Verfügung gestellt hatten. „Dafür danken wir ihnen, ebenso auch den vielen Helfern hinter der Bühne“, sagte Ingrid Loebke. „Dank auch dem DJ David, der wie schon so oft seine Freizeit opfert und Gerd Lehmann, der mit der Kamera den Familientag begleitet.“

Nach Kaffee und Kuchen hatten die Kinder Gelegenheit, ihrem Bewegungsdrang spielerisch nachzugeben, während für die zufriedenen Erwachsenen noch genügend Zeit zum Klönen war.