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Kleider-Container Müll in Kleiderspenden

Vor vier Jahren platzte der Leiterin des DRK-Mehrgenerationenhauses in Seehausen schon einmal der Kragen. Jetzt ist es wieder so weit.

Von Ralf Franke 03.08.2017, 19:00

Seehausen l Marlies Duffe, die überdies Vorsitzende der DRK-Ortsgruppe ist und in ihrer Funktion für das neue Familienkaufhaus und eben auch für die örtliche Kleiderkammer verantwortlich zeichnet, findet die Zustände unerträglich.

Und was bringt nicht nur die resolute Frau sondern auch ihre Helfer so auf die sprichwörtliche Palme? Das Verhalten einiger weniger Bürger, die allerdings für jede Menge Unrat in und an den Containern sorgen und zwischen Abfallentsorgern und Hilfsorganisation nicht so recht unterscheiden können. Was durch die Klappen der Blechbehälter passt, findet auch den Weg rein. Das fängt bei der Innenausstattung von Kühlschränken an, reicht über Lampenschirme, Windeln bis zu Küchenabfällen und ganzen Kleintierkadavern.

Das zieht doch auch Waschbären, Ratten, Mäuse und sonstiges Ungeziefer an und sorgt zudem dafür, dass die brauchbaren Waren im Container nur noch ein Fall für die Mülltonne sind. Zumal der Anteil an verwertbaren Kleidungsstücken sowieso immer kleiner wird.

„Das ist eine Zumutung“, sprudelt es aus Marlies Duffe, die dabei auch an die Mitarbeiter denkt, die die 59 Container des DRK Seehausen im Altkreis Osterburg einmal wöchentlich leeren, um die Waren in der Hansestadt aufzubereiten, damit sie für einen Selbstkostenpreis an Bedürftige abgegeben werden können. Ganz zu schweigen davon, wie der Ruf des DRK leidet, weil sich der Müll auch vor den Containern sammelt und davon, dass das DRK den Restmüll entsorgen muss und auf den Kosten sitzen bleibt.

Nicht zuletzt ist es unfair gegenüber den Leuten, die auf Kleidungsstücke, Schuhe und sonstige Textilien aus zweiter oder dritter Hand angewiesen sind. Und die DRK-Frau kennt das nicht nur von hören und sagen, sondern hat das dieser Tage bei Leerungen selbst miterlebt. Und es ist auch unfair gegenüber den Leuten, die Bedürftigen etwas zukommen lassen wollen, resümiert Marlies Duffe. Die in dem Zusammenhang Spender ermuntert, die der Weg mal nach Seehausen führt, die Sachen dann persönlich an der Arendseer Straße abzugeben. Oder dort in den Container zu werfen. Denn der sei bislang noch nicht zweckentfremdet worden. Was die Hausleiterin darauf zurück führt, dass der Platz gut einsehbar ist und es „schwarzen Schafen“ erschwert, anonym zu agieren.

Nein, auch in Seehausen und in der Verbandsgemeinde sind nicht alle Stellplätze in einem vorbildlichem Zustand. Doch absoluter Negativ-Spitzenreiter sei Flessau, wo das Müllaufkommen und der Zustand am Containerplatz am schlimmsten wären. So gut wie keine Probleme gebe es dagegen in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck. Was Marlies Duffe dazu bringt, an die Kommunen zu appellieren, vielleicht etwas mehr bei der Kontrolle oder Standortwahl in sich zu gehen. Das Deutsche Rote Kreuz sammle schließlich für einen guten Zweck und nicht gewinn­orientiert.