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Krippenspiel Mephisto und Engel im Wortgefecht

Auch die katholische Kirche zu Osterburg war Heiligabend voll besetzt.

Von Frank Schmarsow 27.12.2015, 13:12

Osterburg l Mit einem Krippenspiel feierten auch die Christen katholischen Glaubens der St.-Josefs-Gemeinde Osterburg den Gottesdienst zu Heiligabend. Bei der Begrüßung des Publikums im voll besetzten Gotteshaus sagte Pfarrer Richard Perner: „Vor 2000 Jahren ist Jesus in einem mehrere tausend Kilometer entfernten Land geboren worden, und doch feiern wir noch heute über diese zeitliche und räumliche Distanz hinweg das Christfest.“

Das Krippenspiel lehnte sich an die biblische Geschichte an, in der bei ihrer Herde wachende Hirten von einem Engel auf die Geburt Jesu, den künftigen Messias, aufmerksam gemacht werden. Und sich überzeugen, dass tatsächlich in einem Stall bei Bethlehem dieses Kind geboren wurde, das sie dann anbeteten. Dessen Eltern waren Josef (Vincent Liskow) und Maria (Aurelia Liskow), die sich auf dem Weg in die Stadt Davids befanden, „auf dass sie sich schätzen ließen“.

Akteure waren Mitglieder der Jugendgruppe der Kirchengemeinde. Eingebettet in das von Bettina Huesmann und Jana Muhl arrangierte Krippenspiel war ein Streitgespräch unter dem Motto „Ihr glaubt doch nicht etwa an diese Worte“ zwischen Mephisto (Marlen Muhl) im schwarzen Habit, der das Böse verkörpert, und dem in Weiß gekleideten Verkündigungsengel (Hendrieke Neldner), der für das Gute eintritt.

Mephisto stiftete sowohl bei den Hirten als auch den Wirtsleuten der Herberge Verwirrung, in dem er vieles in Frage stellte, vor allem, was die Existenz des Gottessohnes und dessen künftige Rolle als Erlöser betrifft: „Versprochen wird viel, doch wenig gehalten. Am Ende ist wieder alles beim Alten“. Der Engel fand Gegenargumente und hielt dem Widersacher vor: „Du lässt keine Gelegenheit verstreichen, um Verwirrung zu stiften in allen Bereichen.“ Mephisto musste schließlich zugeben: „Das ist meine Art. Leider klappt es nicht immer“. Aber: „Wenn mich auch viele Menschen meiden, so mancher wird sich für mich entscheiden.“

Mit dem Gesang zur Spielhandlung passender Lieder wurde die Gemeinde in das Geschehen vorn im Altarraum einbezogen; die Musikbegleitung besorgten Flöten und Saxophon.