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Gesundheitsversorgung Mehr Patienten in der Krankenhaus-Ambulanz Seehausen

Dank guter Patientennachfrage und anspruchsvollem Portfolio darf das Diakonie-Krankenhaus Seehausen auch 2022 schwarze Zahlen schreiben. Das ist nicht selbstverständlich und könnte durch falsche Weichenstellung bei der Krankenhausreform gefährdet sein.

Von Ralf Franke 31.01.2023, 06:50
Das Diakonie-Krankenhaus sichert die Grund- und Notfallversorgung in einer dünn besiedelten Region ab. Ganz ohne etwas Spezialisierung wäre das finanzielle Gerüst allerdings in Gefahr. Deshalb gibt es mit der Krankenhausreform auch Zukunftssorgen am Aland.
Das Diakonie-Krankenhaus sichert die Grund- und Notfallversorgung in einer dünn besiedelten Region ab. Ganz ohne etwas Spezialisierung wäre das finanzielle Gerüst allerdings in Gefahr. Deshalb gibt es mit der Krankenhausreform auch Zukunftssorgen am Aland. Foto: Ralf Franke

Seehausen - Medizinische Einrichtungen – und damit auch das Agaplesion Diakonie-Krankenhaus Seehausen – sind fast die letzten Orte, an denen derzeit noch Masken- und Testpflicht bestehen. Geschäftsführer Dirk Herrmann hofft, dass das bald Geschichte ist. Denn aus epidemiologischer Sicht spiele Covid 19 in der Klinik keine Rolle mehr.

Vor ein paar Monaten war das noch anders, erinnerte sich Herrmann bei seinem Rückblick auf 2022. Im dritten Jahr der Corona-Pandemie habe die Sorge indes weniger einer überfüllten Intensivstation, sondern vielmehr den Fallzahlen in den Reihen des medizinischen und technischen Personals der Klinik gegolten, die die Patientenversorgung hätten gefährden können. Obwohl eine Station für wenige Tage geschlossen werden musste, brauchte kein Kranker fortgeschickt oder eine wichtige OP verschoben werden, so Herrmann, der das dankbar dem engagierten Einsatz des Krankenhauspersonals zuschreibt.

Engagiertes Personal hilft, die Corona-Pandemie zu meistern

Und so gab es auch keine Abstriche bei der statistischen Auswertung für 2022. Die Zahl der stationär behandelten Patienten liegt mit rund 4500 auf dem Niveau der Vorjahre. Mit gut 9000 gab es bei den ambulanten Terminen sogar ein Plus von etwa 17 Prozent. Insbesondere durch Menschen, die Rat in den speziellen Sprechstunden des Hauses mit Schwerpunkten Chirurgie, Gastroenterologie, Kardiologie und Pneumologie suchten. Was auch dem Ruf der behandelnden Ärzte zu verdanken ist.

Stolz ist Herrmann natürlich darauf, dass das Krankenhaus als Grundversorger in einer so dünn besiedelten Region wieder schwarze Zahlen schreiben konnte, wobei ihn und die Belegschaft die Sorge vor der Krankenhausreform umtreibt, die Bund und Länder planen. Die sonst richtige Abkehr von der Finanzierung durch Fallpauschalen hat nämlich durchaus Tücken, die vielleicht nicht das Aus des Diakonie-Krankenhauses bedeuten, aber momentan für eingeschränkte Leistungen und ein Minus beim Investitionsgeschehen stehen.

Digitalisierung von Patientenakten und anderem geht in Seehausen weiter

Das vergangene Jahr hatte auch einige Erfolge aufzuweisen, die sich nicht immer nur in Patienten- sowie Therapieräumen oder im OP-Saal abspielten. So erinnerte Herrmann an den Besuch des Stendaler Landrates, an die Ukrainehilfe, die Wiederaufnahme der Veranstaltungsreihe „Medizin im Dialog“, das 130-jährige Bestehen des Krankenhauses oder den neuen Heli-Landeplatz an der Feuerwehr.

Auf der Haben-Seite verzeichnet Herrmann zudem 1,3 Millionen Euro Fördergeld – die die Digitalisierung des Klinikalltages voranbringen – und die Fortschritte bei der personellen Situation im Krankenhaus.

Dirk Herrmann, Geschäftsführer des Agaplesion Diakonie-Krankenhauses Seehausen.
Dirk Herrmann, Geschäftsführer des Agaplesion Diakonie-Krankenhauses Seehausen.
Foto: Ralf Franke