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Großprojekt Mercer will 200 Millionen Euro in neues Sägewerk bei Arneburg investieren

Rund 200 Millionen Euro will der Mercer Konzern in seinen Arneburger Standort investieren: Das Unternehmen plant neben dem Zellstoffwerk den Bau eines modernen Sägewerks, das seine Produktion in drei Jahren aufnehmen könnte.

Von Ingo Gutsche 26.05.2021, 15:31
Das Arneburger Zellstoffwerk plant den Bau eines hochmodernen Sägewerks auf dem Gelände im Industriepark.
Das Arneburger Zellstoffwerk plant den Bau eines hochmodernen Sägewerks auf dem Gelände im Industriepark. Archivfoto: Karina Hoppe

Arneburg - Das Zellstoffwerk möchte sich für die Zukunft effizienter aufstellen und plant auf dem Gelände im Arneburger Industrie- und Gewerbepark den Bau eines modernen Sägewerks, wie Werksleiter Martin Zenker während der Stadtratssitzung am Dienstagabend die Kommunalpolitiker informierte. Es würden rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen.

„Das ist, glaube ich, noch ein wenig tief gestapelt“, sagte er in Bezug auf Neueinstellungen. Die Verantwortlichen brachten als Beispiel das Sägewerk im thüringischen Friesau, das ebenfalls in Händen von Mercer Stendal ist und das eines der größten Betriebe seiner Art in Deutschland sei. An diesem Standort sind rund 400 Arbeiter tätig. Die Verantwortlichen hoffen, dass sie die noch erforderlichen behördlichen Genehmigungen erhalten werden. Die Bauanträge für die rund 200-Millionen-Euro-Investition sollen im Sommer gestellt werden. Gleichwohl erhofft sich Mercer die Unterstützung der Stadt Arneburg. Diese versprach Arneburgs Bürgermeister Lothar Riedinger (CDU). „Wir unterstützen das, so gut wir das können.“ Zenker betonte, dass dem Unternehmen es bedeutsam sei, „eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt“ zu pflegen.

Stadtrat Carsten Sommer äußerte nach den gegebenen Einblicken in das Projekt die Befürchtung, dass die Transporte und damit der Lkw-Verkehr nach und von der Zellstofffabrik zunehmen werden könnten. „Sicherlich die Hälfte und wahrscheinlich noch mehr“ würde auf dem Schienenweg vonstatten gehen, meinte Projektleiter Torsten Kröger, der ebenfalls Einblicke in das Sägewerk-Vorhaben am Dienstagabend gab.

Mit diesem Projekt würde sich das Unternehmen schon seit 2,3 Jahren beschäftigen. Bestandteil der Pläne seien auch die Erweiterung der Gleisanlagen im Industrie – und Gewerbepark, „damit das Zellstoffwerk weiter wachsen kann“, so Kröger. Die vollautomatische Sägewerks-Anlage beinhaltet unter anderem Scanner und Durchlauftrockenkammern, auch Außenlagerflächen. Die dort entstehenden Schnittholzprodukte sind für den aktuell „angespannten Markt“ vorgesehen. Diese seien „stark nachgefragt“, so Zenker. Deshalb sei diese Investition für ihn auch folgerichtig. „Natürlich nutzen wir dann auch Synergieeffekte.“ Unter anderem solle die vorhandene Wärme vom Zellstoffwerk für die Schnittholztrocknung genutzt werden. In der neuen Anlage in Nachbarschaft der Zellstofffabrik sollen in der ersten Baustufe rund 800 000 Festmeter im Jahr verarbeitet werden.

Läuft alles nach den Plänen von Mercer Stendal, könnte im nächsten Jahr der Baustart für das Sägewerk vollzogen werden. Die Produktion könne demnach 2024 anlaufen – sofern es für die Genehmigungen grünes Licht gibt.