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Mitglieder des MEC Seehausen präsentieren auf einer Ausstellung in Berlin ihr Projekt vom Bahnhof Badel Modelleisenbahner hatten etwas Glück im Unglück

26.10.2013, 01:13

Seehausen (igu) l Sie ist acht Meter lang, wird digital gesteuert und zeigt den Bahnhof Badel um 1975. Die Mitglieder des Modelleisenbahnclubs (MEC) Seehausen präsentieren ihre Anlage bei einer Ausstellung in Berlin. Und zwar im Postbahnhof am Ostbahnhof vom 1. bis 3. November.

Bereits im Januar wurde die Beteiligung an der bevorstehenden Ausstellung in Berlin zugesagt. Nach einigen außerplanmäßigen Bastelnachmittagen in den vergangenen Monaten freuen sich die Seehäuser Modellbahnfreunde nun auf den Auftritt in der Hauptstadt. Dort präsentieren dann nicht nur die Seehäuser ihr neues Projekt, sondern weitere Anlagen in allen Spurweiten werden zu sehen sein, informiert Friedhelm Preetz vom Seehäuser Club.

Vor zehn Jahren begannen die Seehäuser Modelleisenbahner mit der Planung und dem Bau ihrer zweiten Vereinsanlage. Die erste Anlage, in einigen Fachzeitschriften auch "Apfelbahn" genannt, hatte damals mit 23 Meter Länge eine Größe erreicht, die den Veranstaltern von Ausstellungen und den Erbauern gleichermaßen Platzprobleme bereitete. Also suchte man 2003 im Verein nach einem Motiv für eine neue Anlage.

Erste Anregungen und eine Entscheidungshilfe fanden die Modellbahnfreunde im Buch "Kleinbahnen der Altmark" von Wolfgang List. Dort fanden sie den Gleisplan des Bahnhofs Badel, einem Trennungsbahnhof, in dem von der Strecke Kalbe-Beetzendorf die Bahnlinie nach Salzwedel abzweigte.

Einstiger Bahnhof verwandelte sich in schmuckes Haus

Was lag also näher, sich mal vor Ort zu umzusehen, ob von den alten Bahnanlagen noch etwas erhalten geblieben war. "Aus dem einstigen Bahnhofsgebäude von Badel war ein schmuckes Wohnhaus geworden. Die Hochrampe für die Rübenverladung war noch erhalten, die Rutschen und deren Mechanik rosteten still vor sich hin. Auf den Gleistrassen hatte die Natur begonnen, ihren einstigen Raum zurückzuerobern. Birken wuchsen zwischen den Schwellen, man nennt das wohl Pionierflora", blickte Preetz zurück.

Wenig später begann die Planung für die neue Anlage. Dabei zeigte sich wieder einmal die Vielseitigkeit des Hobbys "Modelleisenbahn". In den vergangenen Jahren konnten viele Seehäuser und Besucher der Stadt den Bau der Anlage verfolgen. Während am Beustertor im Dezember der Bratapfelmarkt stattfand, veranstaltete der MEC Seehausen seinen "Tag der offenen Tür". Auch in diesem Jahr wollten die Mitglieder wieder ihre Räume öffnen. Leider musste der Verein das Gebäude nach dem Brand im Frühjahr verlassen.

"Gegenwärtig wird noch an der Beseitigung der Brandschäden gearbeitet, ein Termin für die Rückkehr steht noch nicht fest", teilt Preetz mit. Die Modelleisenbahner hatten etwas Glück im Unglück. "Die Arbeitsräume blieben von Brand und Löschwasser verschont, weil die Seehäuser Feuerwehr und beteiligte Wehren ihr ,Handwerk\' verstanden und Schlimmeres verhinderten." Bis auf weiteres setzt der Modelleisenbahnclub Seehausen seine Arbeiten in den Räumen eines Clubmitgliedes in Wahrenberg fort.