Benefizveranstaltung für Hochwasseropfer aus der Region ruft zahlreiche Vereine auf den Plan Von Astrid Mathis Nach der Flut ist die Welt noch nicht wieder heil
Für die Benefizveranstaltung zwischen Beuster und Geestgottberg legten sich die Organisatoren mächtig ins Zeug. Es sollte ja auch eine Menge Bares für die Flutgeschädigten aus der Region zusammenkommen.
Beuster/Geestgottberg l "Wenn wir uns umschauen, sehen wir hier heile Welt", bemerkte Pfarrerin i.R. Veronika Benecke in ihrer Andacht am Freitag zur Benefizveranstaltung zugunsten der Flutopfer. Betroffene Familien und Helfer kamen an diesem Abend auf einer Wiese zusammen, unweit von reifen Feldern und der Elbe.
"Im Juni hatte das Wasser Scheitelhöhen, die uns Angst machten", erinnerte Veronika Benecke. Schon im I. Buch Mose sei von einer Flut die Rede, die gewaltig über die Menschheit hereinbrach. Jetzt erlebte die Pfarrerin eine große Solidarität unter den Geschädigten und die Einsatzbereitschaft der Helfer. Mit Ines Reetz stimmte sie die Lieder "Kein schöner Land" und "Danke für diesen schönen Abend" an. Kein Wunder, dass der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Beuster, Detlef Schmidt, mit zitternder Stimme 300 Euro in die Spendenbox tat "für die, die nicht so ein Glück hatten wie wir."
Stefanie Fuchs setzte Veranstaltung in Gang
Bewegt hatten die Auswirkungen der Flut viele. Vorneweg die Organisatoren dieser Benefizveranstaltung. Stefanie Fuchs vom Förderverein der Feuerwehr Losenrade kippte, wie sie selbst sagte, den ersten Dominostein um. Sie fragte andere Vereine, ob sie bei so einer Veranstaltung anpacken wollten, um Geld zusammenzubekommen für die betroffenen Familien. Selbstverständlich! In Vertretung ihrer Vereine standen am Freitag dann Ines Fuchs, Sabine Hiller (Reit- und Fahrverein Beuster), Martina Lodwig (Sportverein Geestgottberg), Ines Reetz ("Deichkieker Beuster") und Saskia König ("Wirbelwind Geestgottberg") auf der Bühne.
Die umliegenden Feuerwehren steuerten Bierzeltgarnituren bei, Sitzgelegenheiten und vieles mehr. Die Feuerwehr Geestgottberg servierte unter einer Palme selbst gemachte Soljanka. Andreas Limpfert, der eigentlich Konditor ist, hatte das Exemplar im letzten Jahr gebastelt und sicherte jetzt den Blickfang für die Gulaschkanone mit Soljanka. Die Kameraden aus Losenrade wurden derweil am Bratwurststand nicht müde. Dort verkauften sie Spenden von Fleischereien, während die Mitglieder des Reitvereins auch Fleischspenden von Privatpersonen unter die Leute brachten. Die Brötchen kamen natürlich von der Bäckerei Buchholz in Beuster. Indessen managte Jana Zimzik von den Deichkiekern mit ihrer Freundin Christine Bode aus dem Saale-Kreis den Ausschank der Bowle. "Wir sind frisch zurück vom Ibiza-Urlaub und helfen gerne mit", waren sich die Freundinnen einig. Auch Manja Zimzik war grad zurück aus dem Urlaub: "Extra einen Tag eher von der Ostsee nach Hause." Nun hielt sie das Gesangsblatt in der Hand. Ihre Tochter Aileen hatte während des Hochwassers ihren Freund Christian von Hagen in Beuster unterstützt. Dieser steuerte als symbolisches Zeichen gegenüber der Holländer-Koppel einen Kahn bei, der aussah, als würde er zu Wasser gelassen werden. Nicht nur der Familie Holländer war es zu verdanken, dass die Veranstaltung auf dem Grundstück stattfand. "Ein Dankeschön an die Verwaltung in Seehausen", bemerkte DJ Kotte, der Beusteraner Wurzeln hat, "weil sie keine Gebühren für die Genehmigung erhoben hat. Die Beamten haben - unglaublich! - kostenlos gearbeitet!"
Detlef Neumann spendierte Kindern Eis
Nach dem Auftritt der Kita-Kinder und Eichenbläser Geestgottberg-Beuster spendierte Seehausens Bürgermeister Detlef Neumann glattweg erst mal Eis für die Jüngsten. "Es ist bemerkenswert, wie die Menschen auf den Dörfern zusammenfinden und betroffenen Familien helfen. Das ist wichtig. Sie haben meine Anerkennung und mein Mitgefühl", so Neumann. Für den Verbandsgemeindebürgermeister Robert Reck war es als Beusteraner natürlich Ehrensache, das Fest zu unterstützen.
Auch der Jagdverein Beuster unter Vorsitz von Udo Schulz wollte seinen Beitrag zu dem Fest leisten. Am Schießstand gab es für die besten Schützen Fleisch-, Wurst- und Käsepreise. Kurzum: Eine gelungene Veranstaltung!