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Nach Großbrand Ist die Luft schadstoffbelastet?

Einwohner aus Neukirchen haben Beschwerde eingereicht. Sie vermuten, dass die Luft i noch dem Brand noch Schadstoffe aufweist.

Von Ingo Gutsche 20.07.2018, 21:00

Neukirchen l Hat der Brand einer Scheune vom 7. Juli auf einem alten Gutshof in Neukirchen Auswirkungen auf die Lebensqualität der Einwohner? Einige befürchten auch Tage nach dem Brand Verschmutzungen in der Luft, die von den in der alten Scheune gelagerten und vom Feuer zersetzten Materialien stammen sollen. Beschwerden gingen beim Landkreis ein – und dieser handelte in dieser Woche.

Der Landkreis rief den ABC-Erkundungszug der Osterburger freiwilligen Feuerwehr zu Rate, der mit seiner hochwertigen und elektronischen Technik am Mittwoch den Ort des Geschehens in Neukirchen unter die Lupe nahm. Sechs Brandbekämpfer der biesestädtischen Wehr unter der Regie von Einheitsgemeinde-Wehrleiter Sven Engel prüften im Rahmen ihrer Mess-Möglichkeiten an der zerstörten Immobilie, in der der Eigentümer diverse Materialien wie Stahlfässer und Matratzen gelagert hätte, nach organischen und anorganischen Schadstoffen (Brandgase). Ergebnis: „Es gab keine Nachweise“, so Sven Engel nach der an mehreren Stellen im Objekt getätigten Überprüfung. Die dem ABC-Zug „Messen“ zur Verfügung stehende Technik würde unter anderem die Werte von Kohlenmonoxid oder Schwefelwasserstoff anzeigen.

Um quasi auf Nummer sicher zu gehen, dass keine Gesundheitsschädigung von diesem Ort ausgeht, wurden vom Brandschutt Proben genommen. Diese wird der Landkreis zur weiteren Untersuchung an ein Labor weiterleiten.

Der Landkreis hält gleich zwei solcher ABC-Züge „Messen“ des Katastrophenschutzzuges vor: neben Osterburg auch in Stendal. „Wir werden mehrmals im Jahr angefordert“, sagt Engel zu seiner „Mannschaft“, der 17 Einsatzkräfte der Osterburger Wehr angehören. Das sei auch schonmal landesübergreifend möglich, wie es beispielsweise nach einem Großbrand einer Lagerhalle in Wittenberge (2016) der Fall war. Die Ausbildung, die für diesen Zug erforderlich ist, ist umfangreich und dauert einige Wochen.

Am 7. Juli waren 80 Einsatzkräfte von zehn Feuerwehren in Neukirchen gefordert. Sie kämpften gegen das Feuer und auch gegen ein Übergreifen des Flammenmeeres auf benachbarte Wohnhäuser. Personen wurden nicht verletzt. Die Scheune des alten Gutshofes ist hingegen ein Totalschaden.