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Nashorn-Freund Auma Obama lobt Wahl-Altmärker

Armin Püttger-Conradt ist Auma Obama begegnet. Auf einem Kongress sprach er mit der Vorsitzenden der Sauti Kuu Foundation.

Von Ingo Gutsche 28.05.2016, 01:01

Bömenzien l Um seine Belange der Schwester von US-Präsident Barack Obama etwas näher zu bringen, zeigte der Bömenziener ihr ein Foto mit „seinen“ Nashörnern im Ol-Pejata-Reservat, im Hintergrund thront der 5200 Meter hohe Mount Kenya. „Das ist in meinem Land“, sagte Auma Obama, erkannte natürlich das Bergmassiv und fragte nach, worum es sich bei dieser Aktion mit den Tieren handelt und wofür sich Püttger-Conradt einsetzt.

Der Wahl-Altmärker, der in den 80er Jahren die Liebe zu den zweitgrößten Landsäugetieren der Welt entdeckte und sich seitdem für die Nördlichen Weißen Nashörner engagiert, nutzte die Mittagspause beim Kongress des Magazins der „Zeit“ unter dem Motto „Mut zur Nachhaltigkeit“, um mit Auma Obama, eine der Hauptakteure der Veranstaltung, ins Gespräch zu kommen. „Sie zeigte sich sehr interessiert“, freute sich Püttger-Conradt über ihre Nachfragen. „Ihr ist die Situation nicht so bewusst gewesen.“ Der Verhaltensforscher erzählte von den Nördlichen Weißen Nashörnen, die sich leider zu den seltensten Säugetieren der Welt entwickelten, von seinem Kampf um den Erhalt der Rasse. Die Tierbstände gingen drastisch zurück. Bürgerkriege und kriminelle Aktivitäten von Wilderern trugen zu der dramatischen Entwicklung bei.

Es gibt nur noch zwei Exemplare: Fatu (2000 geboren) und Najin (1987), die sich in einem eingezäunten Reservat in Kenia befinden, somit gut geschützt sind. Der 43-jährige Bulle Sudan verstarb kürzlich. „Damit war leider zu rechnen“, hatte sich Armin Püttger-Conradt bei seinem letzten Aufenthalt Ende des letzten Jahres von Sudan verabschiedet. „Er musste eingeschläfert werden“, war ihm die Situation um den Bullen klar. Schon damals vermutete der 58-Jährige, das Sudan nicht mehr lange leben würde.

Auma Obama lobte den Einsatz des gebürtigen Schleswig-Holsteiners. Die Kenianerin, die mehrere Jahre auch in Deutschland lebte, arbeitete unter anderem für Unicef, engagiert sich stark für soziale Themen. Sie machte auf ihre grgründete Sauti Kuu Foundation aufmerksam. Kinder und Jugendliche sollen in ihrem selbstständigen Handeln unterstützt werden. „Es leistet Starthilfe für ein eigenständiges Leben der Kinder und Jugendlichen“, hält der Bömenziener dieses Projekt für sehr bedeutsam. Auch in Deutschland ist die Sauti Kuu Foundation aktiv, rief unter anderem eine Workshop-Reihe unter dem Motto „Lebenslust statt Lebensfrust“ ins Leben.

„Nachhaltigkeit sollte nicht nur ein Schlagwort sein, man muss die Leute dafür sensibilisieren“, so Püttger-Conradt, der die Vorträge auf dem Kongress als sehr interessant erachtete. Unter anderem wurde auch der ersten afrikanischen Nobelpreisträgerin Wangari Maathai (Kenia) gedacht, die 2011 verstarb. „Sie ist für die Kenianer immer noch ein sehr großes Vorbild“, weiß der Bömenziener aus seinen vielen Besuchen in Kenia. Der Umweltschutz hätte ihr besonders am Herzen gelegen. Unter anderem sorgte sie für viele Baum-Anpflanzungen in vielen Regionen ihres Landes – diese Aktionen werden immer noch fortgesetzt. An einer beteiligte sich auch Armin Püttger-Conradt unweit der 36 000-Einwohner-Stadt Nanyuki.

Wann der Bömenziener in Afrika wieder aufschlagen wird, weiß er nioch nicht. Aber sicher ist, dass er seinen beiden Nashörnern Fatu und Najin ewig die Treue halten und beide besuchen wird.