Kirche Pfarrerin mit Wanderlust ist im Kreis Stendal angekommen
Die neue Pfarrerin im Bereich Klein Schwechten im Kreis Stendal hat seit ihrem Start im Sommer 2023 viele engagierte Menschen kennengelernt. Annegret Doms fühlt sich in der Altmark heimisch.

Klein Schwechten. - Pfarrerin Annegret Doms hat sich in ihrem neuen „Revier“ gut eingelebt, wie sie gern betont. Im Sommer 2023 wechselte sie zusammen mit ihrem Ehemann das gewohnte Umfeld, beide zogen von Lauchhammer im Süden Brandenburgs in die Altmark. Wie geht es ihnen?
Während Steffen Doms die Tätigkeit als Superintendent im evangelischen Kirchenkreis Salzwedel angetreten hat, übernahm Annegret Doms den Pfarrbereich Klein Schwechten. Vom neuen Wohnsitz in Salzwedel nimmt die 48-Jährige mehrmals in der Woche die Fahrt in ihre neuen Gemeinden in Kauf. „Daran habe ich mich schon gewöhnt.“ Die Frage, warum sie nicht eine Pfarrstelle in der Wohnumgebung und damit im Wirkungskreis ihres Mannes angenommen hat, wurde ihr schon öfter gestellt.
„Diese Konstellation wollten wir nicht“, ist die einfache Antwort darauf. Sehr zur Freude des Pfarrbereichs Klein Schwechten, der mit Alexander Schwartz (wechselte in den Bereich Genthin) einen Pfarrer ersetzen musste. Seit dem Einführungsgottesdienst Anfang August sind 100 Tage vergangen. Sie lernte in diesen Tagen ihre neuen elf Kirchengemeinden, zu denen zwölf Kirchen gehören, kennen. Sie möchte auf die Ideen der Leute vor Ort, der Gemeindekirchenräte, eingehen. „Ich bin nur eine von ganz vielen“, betont die Pfarrerin, der eine gute Zusammenarbeit äußerst wichtig ist.
Nach neun Jahren in Lauchhammer haben beide einen neuen Weg eingeschlagen. „Klar sind die Gemeinden einem ans Herz gewachsen“, gibt sie zu. Annegret Doms hat dort den Religions-Unterricht und die Gruppe der Pfadfinder mit aufgebaut. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stand im Vordergrund. Glücklich, wie sie sagt, ist sie, dass die Gruppe der „Pfadis“ in Lauchhammer bestehen bleibt und ein verantwortlicher Nachfolger gefunden werden konnte. Kontakt hat sie weiterhin. Die Kleinstadt im Landkreis Oberspree-Lausitz wird das Pfarrer-Ehepaar regelmäßig besuchen. „Zwei unserer vier Kinder wohnen dort.“ Kennengelernt hat sich das Paar beim Studium in Jena. „Bei einem Lektüre-Kurs“, verrät Annegret Doms. Nach dem Theologie-Studium folgte für die vierfache Mutter, die in Dresden das Licht der Welt erblickte, das Vikariat in Sömmerda, bevor sie nach Lauchhammer zogen.
Nun sind beide in der Altmark angekommen. Eine Landschaft, die die neue Pfarrerin aus Klein Schwechten mag. „Wälder, Felder, Wiesen“ hätten für sie etwas Beruhigendes. Beide sind in ihrer Freizeit gern in Bewegung, erkunden die Umgebung auf Schusters Rappen. „Wir gehen gern wandern.“ Auch im Urlaub „packt“ Familie Doms öfter die Wanderlust. Dann muss auch „Olli“ mit, der Pudel der Familie.
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ihr besonders wichtig. In diesem Zusammenhang haben Annegret Doms und Arneburgs Pfarrerin Janette Obara neue Pläne geschmiedet und umgesetzt: Den Konfirmanden-Unterricht gestalten die beiden Pfarrbereiche gemeinsam. „Wir treffen uns mal in Arneburg, mal in Klein Schwechten. Das klappt gut“, sagt Annegret Doms über diese Zusammenarbeit. Die 48-Jährige denkt selbstverständlich schon an die Weihnachtszeit. Nach den Gesprächen mit den verantwortlichen Kirchenmitgliedern vor Ort weiß sie, dass es viele engagierte Menschen in den Dörfern ihres Pfarrbereiches gibt. Die Pfarrerin wird am Heiligen Abend in vier Dörfern den festlichen Gottesdienst gestalten, zudem zwei weitere Christvespern am zweiten Weihnachtsfeiertag. In den anderen Orten übernehmen Kirchenmitglieder und deren Freunde die Verantwortung, wie beispielsweise in Rochau. Über diese Art der Mitgestaltung ist Annegret Doms sehr froh.
Wenn die neue Pfarrerin des Klein Schwechtener Bereiches mal ein wenig „abschalten“ will, greift sie zum Buch, ist in ihrem an der Wohnung gelegenen Garten im Einsatz – oder geht mit ihrem Ehemann und „Olli“ auf Wandertour.