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Projekt Konservenfabrik muss weichen

Es geht los: Die Abrissarbeiten auf dem Grundstück der ehemaligen Seehäuser Konservenfabrik haben begonnen.

Von Ingo Gutsche 03.11.2017, 08:00

Seehausen l Die Eigentümer dieser bei der Zwangsversteigerung Ende Februar erworbenen Flächen können sich bei diesem ehrgeizigen Millionen-Projekt auf die Unterstützung der Stadt verlassen. Denn dieser liege es ebenso am Herzen, das seit vielen Jahren ungenutzte und ruinöse Gelände inmitten der Alandstadt wieder zum Leben zu erwecken. Die einstige Konservenfabrik des VEB Ogema (Obst-Gemüse-Marmeladen), die 1993 als „Seeko“ die Produktionsräume schloss, wird weichen – und dafür soll ein Objekt mit 14 Wohneinheiten des Betreuten Wohnens mit Tagespflege und Sozialstation aus der Taufe gehoben werden.

Die Seehäuser Unternehmer Mathias Goltz und Karl-Heinz Ziebarth sowie die Konsumgenossenschaft, die bei der Zwangsversteigerung Ende Februar im Stendaler Amtsgericht das höchste Gebot abgaben und zusammen eine GbR gründeten, konnten den Kreisverband „Östliche Altmark“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) schnell von ihren Plänen überzeugen. Das DRK könne mit diesem Vorhaben sein bereits bestehendes Angebot am Aland erweitern. Zu dem Altenpflegeheim am Kaland und der Begegnungsstätte soll künftig auch eine Wohnanlage zählen, in die sich das DRK miteinbringt. „Das passt sehr gut zu ihrem Konzept“, weiß Karl-Heinz Ziebarth, der über diese Art der Kooperation sehr erfreut ist. Denn neben den Wohnungen sollen auch eine Sozialstation und eine Tagespflege an dem Standort der ehemaligen Konservenfabrik eingerichtet werden. Allerdings gibt es noch ein paar kleine Fragezeichen hinter diesem Vorhaben. Denn für die Finanzierung des insgesamt 2,7 Millionen teuren Projekts hoffen die Akteure auf Fördermittel. Das Bundesprogramm „Land(auf)Schwung“ soll den Investoren dabei helfen, dieses zu realisieren. Ein Termin beim Landkreis steht bereits.

Finanzielle Unterstützung gibt es auf alle Fälle für den Abriss. „Wir haben einen Zuwendungsbescheid vom ALFF bekommen“, sagt Ziebarth, der sich für die Unterstützung in dieser Hinsicht bei der Hansestadt bedankt. Die Abriss-Arbeiten beziehen sich in diesem Jahr auf die von der Arendseer Straße aus gesehene rechte Seite der Fabrikstraße. Im kommenden Jahr sollen dann das Hauptgebäude inklusive anderer Nebengelasse, die sich linkerhand befinden, dem Erdboden gleich gemacht werden.

Dass das Konzept fruchtet, davon sind die Beteiligten überzeugt. Das DRK hätte die Situation in Seehausen analysiert – es bestehe Bedarf an betreutem Wohnen. Zudem ist die Lage komfortabel. Was nichts anderes bedeutet, dass sich Ärzte, Geschäfte und Verwaltung in direkter Nachbarschaft befinden.

Die Kommune selbst hat die Zwangsversteigerung angestrengt. Möglich machten das Steuerschulden, die der Eigentümer über viele Jahre bei der Hansestadt angehäuft hat. Nun verschwindet ein Schandfleck aus dem Zentrum Seehausens. Und vielleicht können schon Ende nächsten Jahres oder Anfang 2019 die ersten Bewohner in ihr neues Heim einziehen.