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Radwege Planung klemmt am Personal

An der B 190 und an der L 2 soll weiter in straßenbegleitende Radwege investiert werden. Bei der Planung klemmt es aber am Personal.

Von Ralf Franke 30.12.2020, 19:00

Seehausen l Straßenbegleitende Radwege entsprechen zwar nicht immer den Vorstellungen von Tourismusanbietern, die ihre Klientel gern abseits viel befahrener Verkehrswege durch die Natur oder zu Sehenswürdigkeiten lenken und für die sozusagen der Weg das Ziel ist. Sie sind allerdings für den täglichen Gebrauch der Einheimischen, die auf Drahtesel aus verschiedenen Gründen beziehungsweise Überzeugungen nicht verzichten wollen oder können, eine höchst praktische Sache, weil sie in der Regel auf dem kürzesten Weg von „A“ nach „B“ führen.

Für die Anliegerkommunen sind diese Pisten auch deshalb interessant, weil da in der Regel die Finanzierung durch den zuständigen Straßenbaulastträger gesichert ist, wenn er die Vorhaben denn auf der Prioritätenliste hat. So wie im Rahmen der Autobahnverlängerung zum Beispiel die Radwege von Krüden bis zum künftigen Kreisel an der Seehäuser Zollbrücke (wo die Radler derzeit noch ohne Über- oder Unterführung über die Bundesstraße wechseln müssen), die Anbindung entlang der B 190 bis Tannenkrug oder der straßenbegleitende Radweg zwischen Aulosen und Wanzer, der wegen seiner engen Kurven für Pedalritter besonders gefährlich ist. In diesen Fällen ist die Landesstraßenbaubehörde zuständig, die bei der Verbandsgemeinde Seehausen wegen Unterstützung nachgefragt hat, weil für die Rahmenplanung einfach das Personal fehlt. Das bestätigte Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth (Freie Wähler) auf Nachfrage der Volksstimme und sieht sich damit in der Zwickmühle.

Denn in der Seehäuser Bauverwaltung ist das Personal ebenfalls knapp. Zwischenzeitlich gab es schon befristete Aufstockungen, um unter anderem die noch ausstehenden Maßnahmen abzuarbeiten, deren Förderung durch das Hochwasserschadensbeseitigungsprogramm von 2013 allmählich ausläuft. Andererseits könnte es Verzögerungen für begleitende Maßnahmen geben, die Stadt und Verbandsgemeinde Seehausen dem Land beim Genehmigungsverfahren für die A 14 abgerungen hatten, was letztlich einen Rechtsstreit verhinderte (wir berichteten).

Anfang 2021 soll es ein Arbeitsgespräch mit der Landesstraßenbaubehörde Nord in Stendal geben, bei dem geklärt wird, in welchem Umfang Hilfe von der Verwaltung erwartet wird und bei welchen Abschnitten man zusammenarbeiten könnte. Fest steht lauf Kloth schon jetzt, dass das Land für Leistungen Dritter (zum Beispiel für Planer oder Landkauf) die Rechnung übernimmt, nicht aber für Leistungen der Seehäuser Bauverwaltung. Dann könnte das Land ja auch selbst mehr Leute einstellen.