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Wohlenberger bekommt Bullen-Trio gekört Rinderzüchter hat gleich dreifach Schwein

Bullenkörung in der Reithalle. Gebotszuschläge mit dem virtuellen Hammer. In der Corona-Pandemie sind auch bei der Nutzviehvermarktung neue Strategien gefragt.

Von Ralf Franke 21.01.2022, 05:35
Edel war der erste gut ein Jahr alte Fleckviehbulle  des Wohlenberger Züchters Sören Clensmann, der Dienstag in der Halle des Reiterhofes Losse gekört  und damit zur Fleischrindauktion 2022 zugelassen wurde. Der Name des Bullen ist offenbar Programm.
Edel war der erste gut ein Jahr alte Fleckviehbulle des Wohlenberger Züchters Sören Clensmann, der Dienstag in der Halle des Reiterhofes Losse gekört und damit zur Fleischrindauktion 2022 zugelassen wurde. Der Name des Bullen ist offenbar Programm. Foto: Ralf Franke

Losse - Zum zweiten Mal in Folge wird die traditionelle Fleischrinderauktion der Rinder-Allianz, die sonst in Bismark und Karow über die Bühne ging, in diesem Frühjahr online stattfinden. Weil auch die vorbereitenden Körungen wegen Corona nicht zentral stattfinden können, touren die Fachleute der Zuchtvereinigung von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern dieser Tage über Land, um die Tiere bei den Haltern oder von denen organisierten Orten zu beurteilen.

Hilfe von allen Seiten

Der Wohlenberger Sören Clensmann bekam Dienstag nach 2021 erneut die Möglichkeit, mit logistischer Unterstützung durch die Viehvermarktungsgesellschaft Aller-Weser-Hunte den ausgewählten Nachwuchs seiner kleinen Fleckvieh-Mutterkuhherde in der Halle des Reiterhofes Losse vorzustellen. Dort ist nicht nur reichlich Platz vorhanden. Die drei Jungbullen, die der Züchter mit der fachkundigen Hilfe von Kim Witych sowie Konstanze Born vorbereitete und vorstellte, konnten in Losse einmal mehr auch ins rechte Licht gerückt werden.

Das braucht es auch, damit die Leiterin der Fleischrind-Abteilung, Dr. Sabine Schmidt, und Außendienstmitarbeiter Uwe Harstel die männlichen Jungrinder fachgerecht beurteilen können. Außerdem gilt es, für den Online-Katalog Bilder und sogar Filme aufzunehmen, damit die Bieter wissen, für was sie bezahlen. Die Rinder-Allianz setzt auf bewegte Porträts, weil die aussagekräftiger sind als Standbilder und sie so dichter an einer Präsenzveranstaltung sind.

Das zahlt sich aus. 2021 konnten bis auf ein Exemplar alle gut 100 Jungbullen an den Mann oder die Frau gebracht werden – und das zu höheren Preisen als 2020 bei der letzten Live-Auktion. Trotzdem wünschen sich die Züchter ebenso wie ihre Allianz alte Zeiten zurück, weil persönliche Kontakte zum Geschäft gehörten und weil der fachliche Austausch so zu kurz komme, so Clensmann auf Nachfrage.

Sonst gab es für den Wohlenberger Dienstagnachmittag nichts zu meckern. Nachdem er im Vorjahr zwei Bullen kören lassen konnte und damit einen großen Erfolg landete, haben dieses Mal mit Edel, Egmund und Levis alle drei vorgestellten Tiere die Zuchtzulassung von der Allianz bekommen.

Training zahlt sich aus

Vielleicht nicht der entscheidende, aber ein wichtiger Punkt neben der Beurteilung von Abstammung, Rassemerkmalen, Knochenbau, Bemuskelung und anderen Gütezeichen dürften der gute Allgemeinzustand, Sauberkeit und die erstklassige Führigkeit der drei Jungtiere gewesen sein. Das ruhige Wesen der Bullen, die alle Ende November 2020 das Licht der Welt erblickt haben, machte die Arbeit allen Beteiligten leicht. Das kommt aber nicht von alleine, sondern wird entsprechend trainiert.

Die Auktion erfolgt am 1. März, wieder über die Internet-Plattform von Live-Sales. Unter www. rinderallianz.de können sich Käufer, aber auch Zaungäste über die Anmeldeformalitäten informieren, um online bieten oder das Prozedere einfach so im Live-Stream verfolgen zu können.

Kim Witych (Bild), aber auch Konstanze Born halfen wieder, die drei Fleischrindbullen im wahrsten Sinn des Wortes herauszuputzen.
Kim Witych (Bild), aber auch Konstanze Born halfen wieder, die drei Fleischrindbullen im wahrsten Sinn des Wortes herauszuputzen.
Foto: Ralf Franke
Dr. Sabine Schmidt und Uwe Harstel bei der Begutachtung der Tiere.
Dr. Sabine Schmidt und Uwe Harstel bei der Begutachtung der Tiere.
Foto: Ralf Franke