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Absage Solarfähren-Aktionstag fällt aus

An Ideen, den Tourismus anzukurbeln, mangelt es in und um Seehausen nicht. Eher an der Machbarkeit und der Fiananzierbarkeit.

Von Ralf Franke 22.08.2016, 01:01

Seehausen/Schönberg l Das ist beim Projekt Solarfähre Schönberg nicht anders, für das sich sogar auf beiden Seiten der Elbe eine Initiativgruppe gegründet hatte, um die es mittlerweile aber etwas ruhig geworden ist. Und so räumte mit Susanne Bohlander auch jemand ein, der bislang an vorderster Front für die Vision einer umweltfreundlichen Elbquerung bei Schönberg/Deich gekämpft hat, dass der für diese Jahr geplante dritte Aktionstag nicht mehr stattfinden wird.

Was insbesondere die Fan-Gemeinde betrüben wird, die sich bei den ersten beiden Aktionstagen 2014 und 2015 formiert und insgeheim auf eine dauerhafte Verbindung zwischen Schönberg am Westufer und Gnevsdorf bei Rühstedt gehofft hatte. Die direkte und kürzeste Verbindung ans andere Ufer ist bekanntlich aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Ein erster Schritt in die Richtung sollte sein, dass in diesem Jahr aus dem Solarfährentag sogar Solafährentage werden sollten. So war es bei der Auswertung im vergangenen Jahr jedenfalls unter das Volk getragen worden (wir berichteten).

Das Projekt ist damit nicht vom Tisch, bekräftigte Susanne Bohlander, die als Radtouristikerin nicht als einzige von der Abkürzung schwärmt, weil sich damit neue Routen für Pedaritter auf beiden Seiten des Stromes ergeben würden. Aber weder das Amt Bad Wilsnack/Weisen noch die Seehäuser ergriffen in diesem Jahr so entschlossen wie üblich die Initiative. Ihr selbst habe auch irgendwie die Zeit gefehlt, räumte Susanne Bohlander auf Nachfrage der Osterburger Volksstimme ein.

Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth, der sonst in Sachen Tourismus immer für Aktionen im Dienst der Sache zu haben ist, hatte die Pläne in seinem ersten Vierteljahr Amtszeit überhaupt nicht auf dem Schirm. Und in der Prioritätenliste der Stadt Seehausen, in der Projekte aufgelistet sind, die über das Leader-Programm gefördert werden könnten, rangiert die Machbarkeitsstudie für eine ständige oder temporäre Elbquerung offenbar nur noch unter „ferner liefen“ praktisch ohne große Chancen, in den nächsten zwei Jahren berücksichtigt zu werden.

Fragt sich, ob eine Untersuchung das Ergebnis bringen würde, das sich die Befürworter der Fähre wünschen. Fachleute sind am Ende jedenfalls der Meinung, dass die Fähre allein mit Solarenergie nicht funktionieren wird, dass die Investition kaum zu stemmen und die Frage der Trägerschaft nicht geklärt ist.