Drehorgel-August sorgt für Stimmung

Osterburg l Für die Sommersause war die Terrasse festlich hergerichtet worden. Die Gäste der Tagespflege – gegenwärtig nutzen 16 Gäste pro Tag dieses Angebot des Roten Kreuzes – hatten zur Dekoration Wimpelketten und Windspiele gebastelt. Von den Frauen kamen leckere Kuchen für die Kaffeetafel. Es gab Ananas-Pfirsich-Bowle und erfrischende Getränke. Am Abend kamen Bratwürstchen auf den Grill.

Zur musikalischen Unterhaltung war Drehorgel-August aus Neuendorf am Speck, bürgerlich Konrad Schulz, engagiert worden. Der gab sich ganz locker, ging auf das Publikum ein und verbreitete einfach Spaß und Freude. Lieder aus der Jugendzeit unter anderem von Peter Alexander, Roger Whittaker, auch Walter Scheel mit „Hoch auf dem gelben Wagen“ leierte er aus seinem Kasten, es wurde geschunkelt und auch getanzt. Der Neuendorfer spielte Liedanfänge und machte daraus eine kleine Rate-Show. Wer es richtig getroffen hatte, wurde zum Singen des Liedes animiert.

So bat er beispielsweise Gisela Rodenbeck mit dem Lied „Alle meine Entchen“ nach vorn. Sie verdiente sich eine goldene Kugel, eine in Goldpapier eingewickelte Praline. Der Volksstimme sagte sie danach, es sei sehr schön hier, „ist aber für mich noch gewöhnungsbedürftig. Ich bin vor drei Monaten aus Rengerslage hergezogen, vermisse aber noch die Weite der Wische-Landschaft und meine Bekannten aus dem Dorf. Mit der Zeit finde ich sicher hier auch Gesellschaft.“ Herbert Pergelt kam mit „Hänschen klein“ gut klar und eine Belohnung war ihm sicher. Übrigens: Er und seine Ehefrau Erika waren im vergangenen Jahr vom Osterburger Weinberg aus ihrem Haus ausgezogen und haben hier eine Wohnung gemietet. Auch für sie sei es eine Umstellung gewesen.

Von den 23 Wohnungen sind derzeit 19 vermietet. „Vier kleine Wohnungen sind noch frei“, sagte Beatrice Perlitz, Leiterin des Betreuten Wohnens. Am 1. August 2017 waren die ersten neun Wohnungen bezogen worden. Das „Jubiläum“ sei eine gute Gelegenheit, ein Sommerfest zu feiern.

Auch bei der Tagespflege ließe sich oft noch ein Plätzchen finden, nur müssten sich Interessenten bei uns erkundigen, ob gerade eines verfügbar ist“, meinte Sandy Schulz, die diese Einrichtung leitet. Hier werde den Gästen, wie die Nutzer genannt werden, neben der nötigen Pflege auch viel Abwechslung geboten, zum Beispiel Spiele, Sport im Sitzen, Kochen, Backen, Basteln und noch so manches andere.

Das Betreute Wohnen und die Tagespflege befinden sich hier unter einem Dach“, sagte Perlitz. „Wir arbeiten völlig eigenständig, sehen uns jedoch nicht als Konkurrenten, sondern als gegenseitige Bereicherung und Ergänzung. Wir haben uns vorgenommen in jedem Jahr ein gemeinsames Sommerfest zu feiern, es zu einer festen Größe werden zu lassen.“ Mittlerweile sei im Ganzen „eine schöne Gemeinschaft entstanden“, ergänzte Schulz. „Die Gäste der Tagespflege und die Mieter kennen sich teilweise schon sehr gut.“