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Natura 2000 Stadtforst drohen neue Reglementierungen

Am Natura-2000-Verfahren scheiden sich die Geister. Von den neuen Schutzplänen sind nicht nur Elbanlieger betroffen, sondern auch Seehausen.

Von Ralf Franke 11.12.2017, 16:09

Seehausen l Auch die Stadt Seehausen ist an dem Verfahren teilweise als Nachbar und sogar als Eigentümer von entsprechenden Flächen beteiligt. Nämlich durch FFH-Gebiete (Flora, Fauna, Habitat) wie im Krumker Holz, durch Flächen am Secantsgraben, aber insbesondere durch Waldstücke östlich von Drüsedau, die zum Stadtforst gehören.

Wie schon bei der Verordnung zum Schutzgebiet „Altmärkische Wische“ ist das Misstrauen von Politik, Verwaltung, Landeigentümern und -nutzern sehr groß. Das wurde auch in der jüngsten Sitzung des Stadtrates deutlich, als die Stellungnahme für den Entwurf der Landesverordnung „Natura 2000“ auf der Tagesordnung stand.

Dass mit dem Inkrafttreten der Verordnung sofort Ungemach folgt, glauben die wenigsten. Aber die drohenden Einschränkungen bei der Bewirtschaftung der betroffenen Flächen unter anderem beim Pflanzenschutz, beim Einsatz von Technik, bei Waldumbaumaßnahmen, der Gewinnung von Hackschnitzeln aus Holzresten, den Holzarten, der Grabenräumung und insbesondere bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und anderer Schädlinge haben es mittelfristig schon in sich. Zudem befürchten die Kritiker, dass man sich durch sogenannte Erlaubnisvorbehalte Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft verbaue, die derzeit einfach noch nicht absehbar sind. Außerdem ist der finanzielle Ausgleich für Einschränkungen bei der Bewirtschaftung des Stadtforstes oder bei Mehrausgaben durch zusätzliche Verwaltungsakte nicht wirklich geregelt.

Dazu kritisierte Ralf Steinmetzer aus eigener Erfahrung den EU-Regelungswahnsinn schon allein deshalb, weil sich viele Schutzmaßnahmen mit dem überschneiden, was ohnehin längst reglementiert wäre. Ähnlich argumentierte auch Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth als Gast der Sitzung, der feststellte, dass die Leute zusätzliche Beschränkungen aushalten müssten, die mit ihrer Bewirtschaftung in den vergangenen Jahrzehnten erst dafür gesorgt hätten, dass die betreffenden Flächen schützenswert sind.