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Trockenschäden Schüler pflanzen Bäume nach

Idens Drittklässler haben in Rohrbeck Bergahorn und Esskastanien nachgepflanzt. Und mit der Flatterulme auch den Baum des Jahres.

Von Karina Hoppe 26.03.2019, 18:00

Rohrbeck l Erst die Grasnarbe entfernen, dann rundherum abstecken, die Erde herausheben, den Baum reinsetzen, Erde drauf, festtreten – und dann kommt die Försterkontrolle. „Wenn ich die Bäume mit zwei Fingern herausziehen kann, habt ihr etwas falsch gemacht“, sagte am Dienstag Gunnar Schulze, Leiter des Reviers Wische, zu den Drittklässler der Idener Grundschule. Am Vormittag, draußen in der Rohrbecker Heide, wo ganz schön kalter Wind pfiff, aber wo es dringend etwas zu heilen gab. Der trockene Sommer 2018 hatte auf dem etwa ein Viertel Hektar großen eingezäunten Waldstück zwischen Iden und Rohrbeck rund ein Fünftel der im vergangenen Jahr ebenfalls von Idener Schülern gesetzten Bäume zu Nichte gemacht. Und das geht natürlich nicht.

Gunnar Schulze brachte, wiederum finanziert von der Jagdgenossenschaft Walsleben, nochmal 80 zweijährige Bergahorn-Bäumchen mit, außerdem zehn Esskastanien. Diese waren nämlich Baum des Jahres 2018, wurden deswegen mit gepflanzt. Gestern kam noch der Baum des Jahres 2019 dazu: die Flatterulme. Von ihr fanden zwei Exemplare ihren Platz außerhalb des Zauns, „auch zur Zierde, wegen der Optik für Spaziergänger“, sagte Gunnar Schulze. Er erklärte Stine, Kimberly, Nico, Lucy und ihren Mitschülern, dass die Flatterulme ein sehr prägnanter Baum ist, dass die Bergulme hier beheimatet und die Feldulme vor rund 100 Jahren wegen eines Pilzbefalls fast ausgestorben ist. „Die Flatterulme ist davon aber zum Glück nicht betroffen.“ Die Schüler, die mit ihrer Lehrerin Manuela Marquardt und Praktikantin Nicole Bittner zu Fuß in den Wald kamen, staunten auch über die Blätterform der Flatterulme. Gunnar Schulze zeigte sie auf einem Bild und Elias sagte gleich, „sieht ja aus, als ob da was fehlt“. Stimmt, die Blätter der Flatterulme sind asymmetrisch, „daran könnt ihr sie immer erkennen“. Außerdem an der Herbstfärbung und an den Brettwurzeln, zu sehen bei einer großen Flatterulme am Idener Wasserwerk. „Das schauen wir uns mal an“, sagte gleich Manuela Marquardt. Und der Förster erklärte noch, warum es eigentlich Flatterulme heißt: „Ihre hängenden Blüten flattern im Wind.“

Vorm Waldeinsatz hatten die Kinder bereits eine Flatter-ulme an den Lehrpfad in Iden gepflanzt. Neben die anderen Bäume des Jahres aus den Vorjahren. Dort fehlen nun noch die Schilder. Und den Bäumen der Regen.