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Umleitungen Bund muss für alle Schäden aufkommen

Der Umleitungsverkehr rechts und links der Bundesstraße 189 bei Seehausen sorgt längst nicht mehr nur in den Orten für Aufregung.

Von Ralf Franke 27.09.2017, 19:00

Seehausen l Wegen der Sanierung der B 189 bei Seehausen quält sich seit rund vier Wochen der Umleitungsverkehr durch die Hansestadt und die Nachbardörfer. Das zerrt an den Nerven der Anlieger, die dazu noch um Leib und Leben fürchten, auch wenn es bislang „nur“ Autospiegel oder Verkehrsschilder erwischt hat. An den Ortsdurchfahrten werden die ersten Schäden durch das Mehraufkommen vor allem durch Schwerlastverkehr deutlich. Daran können auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h kaum etwas ändern.

Doch Kollateralschäden sind nicht nur in den Ortschaften zu beklagen, auch an den Verbindungsstraßen zwischen den Siedlungen hinterlässt die Mehrbelastung immer deutlicher ihre Spuren. Weniger auf der Fahrbahn (zumindest noch nicht), sondern daneben, wenn es im Begegnungsverkehr eng wird und einer der bis zu 40 Tonnen schweren Laster auf den Seitenstreifen ausweicht. Insbesondere an Straßen, die zu DDR-Zeiten ausgebaut wurden, gibt die Bankette nach, entstehen bei den „Ausritten“ hässliche und gefährliche Furchen. Der Pkw, der da reingerät, kommt ohne Hilfe nicht mehr heraus. Bei Krüden musste ein Landwirt kürzlich schon einem Bus wieder zurück auf den Asphalt helfen. Den betroffenen Straßenbaulastträgern bleibt derzeit nur, die schadhaften Stellen mit Warnbaken zu kennzeichnen. An Reparatur denken momentan weder die Straßenmeistereien des Landkreises noch des Landes. Zu einer auffälligen Häufung der rot-weiß gestreiften Schilder kommt es an der K 1016 zwischen Groß Garz und Scharpenhufe. Aber auch die alte Bundesstraße am Ortseingang Seehausen oder die L 12 in der Gemeinde Aland sind inzwischen betroffen. Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt ärgert sich über den Zustand und fürchtet vor allem um die Sicherheit von Radfahrern. Nicht nur er hofft, dass der Landkreis genug Mittel an die Seite legt, um die Schäden zu beseitigen.

Der Leiter des kreislichen Straßenbauamtes, Thomas Müller, erklärte im Gespräch mit der Volksstimme, dass es bei allem Ärger zu den ausgeschilderten Umleitungsstrecken keine Alternative gebe und räumte ein, dass die Belastung nicht nur im Raum Seehausen in diesem Jahr groß sei, weil der Bund viele Straßen sanieren lasse. Er bekräftigte aber, dass es eine Schadensregulierung geben werde und der Bund da auch kooperativ sei. Aus dem Grund habe man im Vorfeld die betreffenden Abschnitte für eine Beweissicherung abgefahren.

Thomas Müller ließ aber auch durchblicken, dass Reparaturen erst in Angriff genommen werden, wenn die Sanierung der Bundesstraße beendet ist und sich der Verkehr auf den Nebenstrecken wieder normalisiert hat. Jetzt die Bankett-Streifen auszubessern, sei bei den schmalen, holprigen und kurvigen Straßen zu gefährlich. Außerdem sei ein Ende der Schäden noch nicht abzusehen. Wenn es zu Schäden an den Fahrbahnen kommt, kann der Straßenbauleiter allerdings nicht versprechen, dass die entsprechenden Reparaturen komplett noch in diesem Jahr über die Bühne gehen, weil irgendwann mit dem Einbruch des Winters zu rechnen ist.