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Unter Auflagen Osterburgs Gaststätten wieder geöffnet

Das Coronavirus verändert die Atmosphäre in den Lokalen. Trotzdem sind Osterburger Wirte froh, dass ihre Gaststätten wieder öffnen dürfen.

Von Stephan Metzker 25.05.2020, 23:01

Osterburg l „Wie lange haben wir darauf gewartet. Das war ein Runterfahren von 100 auf direkt null,“ fasst Linda Haucke die zurückliegenden Wochen zusammen. Mit Ehemann Sven führt sie den Gasthof Haucke. „Plötzlich war ganz viel Zeit für das Privatleben. Die Kinder hat das sehr gefreut.“ Tatenlos waren die Hauckes in ihrer Gastwirtschaft aber während der fast zwei Monate währenden Zwangspause dennoch nicht. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im Gastraum sind während des Stillstandes weitere kleine Reparatur- und Verschönerungsarbeiten umgesetzt worden, außerdem richteten die Wirtsleute einen Lieferservice ein. „Der wurde auch sehr gut angenommen und wird vorerst auch noch weiterhin Bestand haben“, sagt Linda Haucke.

Dennoch freut sie sich sehr, dass sich der Gastraum wieder mit Leben füllt. „Alle Hygiene-Vorschriften werden eingehalten. Es wird nur mit Mundschutz bedient, im ganzen Haus steht Desinfektionsmittel bereit und die Gäste platzieren wir nach der vorgeschriebenen Abstandsregelung. Die Leute können uns auch gern anrufen und wir klären dazu auf. Wir wollen ihnen die Unsicherheit und Angst nehmen und auch dabei helfen, was beispielsweise das Planen und Umsetzen einer Feier unter Corona-Schutzmaßnahmen betrifft.“

Abseits des Betriebes in ihrer Gastwirtschaft haben Linda und Sven Haucke vor, eine Scheune auf ihrem Grundstück am Mühlenberg zu einer rustikalen Feierstätte umzubauen. Ob dieser Plan trotz der Corona-Krise „umgesetzt werden kann, wird sich allerdings erst noch zeigen“.

Auch der Ratskeller lief in den vergangenen Wochen auf Sparflamme. Er überbrückte die Zeit ebenfalls mit einem angebotenen Lieferservice und kann nun wieder vollends durchstarten, wenn auch mit den vorgeschriebenen Einschränkungen. „Selbstverständlich befolgen wir die Hygiene- und Abstandsregeln. Und Desinfektionsmittel steht auch bereit“, sagt Inhaber Heiko Schmeichel. Für ihn sei es kein Problem, sich mit diesen Einschränkungen zu arrangieren, stellt der Gastwirt klar. Schmeichel und sein Team gehen dennoch nicht ohne Bauchschmerzen aus der Zwangspause. „Mich wurmt vor allem der Ausfall unseres Stadt- und Spargelfestes“, blickt er zurück. „Dennoch habe ich vor, zumindest die sonst zum Fest dazugehörende Spargeltafel nicht ausfallen zu lassen. Ich möchte da etwas auf die Beine stellen“, kündigt Heiko Schmeichel an.

Bianca Rehhagen ist ebenfalls erleichtert, nun wieder die Türen des „Kanzlers“ öffnen zu können. „Darüber sind wir echt froh. Ostern und weitere besondere Anlässe – diese ganzen Einnahmen fehlen uns jetzt einfach. Aber ich denke, wir sind noch einmal mit einem blauen Auge da rausgekommen.“ Die „Kanzler“-Wirtin plant zwar ebenfalls schon intensiv für die kommende Zeit, übt sich aber dennoch in Vorsicht: „Man muss abwarten, wie sich die Situation entwickelt.“ Ein demnächst zusätzlich angebotener Lieferservice soll weitere Sicherheit schaffen, aber kein Kerngeschäft werden. Das bleibt der Betrieb im Lokal. „Wir erfüllen alle Auflagen.“ Die sonst gewohnten 30 Plätze im kleinen sowie 80 Plätze im großen Gastraum mussten zwar ebenso reduziert werden wie die bisherige Kapazität von 63 Plätzen im Biergarten. „Aber bei uns im Gastraum sind immer noch Feiern mit 50 Leuten möglich und im Biergarten noch einmal mit weiteren 40 Gästen“, sagt Rehhagen. Die Abstandsregelung werde eingehalten, auf den Mundschutz werde geachtet. Und natürlich seien Desinfektionsmittel vorhanden. „Die Spender sind im ganzen Haus angebracht und werden auch nach der Corona-Krise zur Verfügung stehen“, kündigt Bianca Rehhagen an.