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Stiller Widerstand gegen neue Protestkultur Unterschriften-Aktion für ein friedliches Seehausen geht zu Ende

Den neuformierten A-14-Gegnern 2.0 dürfte die Resolution gegen die ungewohnte Protestkultur am Aland mit allen Nebenwirkungen und Kollateralschäden vielleicht zu allgemein sein. Indes wird es vier Wochen nach dem Start der Unterschriftenaktion der Verbandsgemeinde Seehausen Zeit für einen „Kassensturz“.

Von Ralf Franke 27.07.2021, 17:18
Fast alle der anwesenden Kommunalpolitiker unterzeichneten am 30. Juni als Erste die Resolution, mit der die Initiatoren in alle Richtungen eine Rückkehr zur Normalität  einfordern.
Fast alle der anwesenden Kommunalpolitiker unterzeichneten am 30. Juni als Erste die Resolution, mit der die Initiatoren in alle Richtungen eine Rückkehr zur Normalität einfordern. Foto: Ralf Franke

Seehausen - Mit einer Unterschriftenaktion will der Verbandsgemeinderat Seehausen bekanntlich ein Zeichen gegen die Protestkultur im Losser Wald sowie am Bahnhof der Hansestadt, aber ausdrücklich auch gegen deren Begleiterscheinungen setzen. Für Letztere hat in der Polizeiinspektion Stendal inzwischen eine Sonderermittlungsgruppe ihre Arbeit aufgenommen und offenbar erfolgreich im rechts motivierten und gewaltbereiten Milieu ermittelt.

Listen ins Rathaus schicken

Am 30. Juni wurde die parteiunabhängige Aktion in einer Versammlung im Gerätehaus der Seehäuser Feuerwehr auf den Weg gebracht. Nachdem vier Wochen ins Land gegangen sind, wird es Zeit, Bilanz zu ziehen, meint auch Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth und bittet darum, die Unterschriftenlisten, die im Umlauf sind, für eine Auswertung bis Ende dieser oder Anfang nächster Woche im Rathaus abzugeben beziehungsweise zuzusenden.

Wie groß die Resonanz ist, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren, weil unklar ist, wie viele Vordrucke für die Listen im Internet heruntergeladen, wie oft diese kopiert und wo überall ausgelegt wurden. Im Rathaus weiß man vor allem, in welchen Geschäften und Institutionen in oder um Seehausen die Resolution ausliegt. Mit ihrer Unterschrift fordern die Unterzeichnenden eine Rückkehr zur Normalität und zum „gesitteten Meinungsaustausch“, ohne dem anders Denkenden seine Meinung aufzuzwingen oder ihn dafür anzugreifen. „Eine ideologische Auseinandersetzung auf dem Rücken unserer Region lehnen wir ab“, heißt es außerdem. In dem Papier wird aber auch betont, dass der Staat keine rechtsfreien Räume dulden dürfe und die Besetzung des Privatwaldes bei Losse beendet werden müsse.

„Nur“ Willensbekundung

Kloth betonte noch einmal, dass es sich bei der Unterschriftensammlung „nur“ um eine – hoffentlich aussagekräftige – Willensbekundung und nicht um eine Petition, eine rechtliche Position oder dergleichen handelt. Deshalb können die Listen zum Auszählen im Seehäuser Rathaus abgegeben, per Post (Große Brüderstraße 1, 39615 Hansestadt Seehausen) geschickt oder leserlich eingescannt auch per E-Mail (info@vgem-seehausen.de) eingesandt werden.