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Abschlussunterricht für Mundart-Nachwuchs / Auftritt zum Jahrestreffen des Altmärkischen Heimatbundes Ursula Müller will Sommerschule weiterführen

Von Ralf Franke 18.10.2011, 06:24

Warüm schnacken wei platt? Dät ist doch noch wat! Zum letzten Mal trafen sich am Freitag die elf Kinder und Jugendlichen der plattdeutschen Sommerschule in Gladigau, um ihr Grundwissen in der altmärkischen Mundart zu festigen.

Gladigau l 25 Unterrichtstage unter Leitung von Ursula Müller und unter dem Dach des Dorftheaters beziehungsweise des Altmärkische Heimatbundes liegen seit Ende April hinter den Mädchen und Jungen, die auf gutem Weg sind, ein Stück Tradition am Leben zu erhalten. Die Bilanz der Lehrerin ist durchweg positiv. Auch, weil es den Freizeitschülern offenbar großen Spaß gemacht hat, so die Ruheständlerin, die ihre wiedergewonnene Freizeit in die Proben des Dorftheaters investieren wird, wo sie in diesem Jahr nicht nur als Plattdeutschberaterin, sondern auch mal wieder im Rampenlicht aktiv sein wird.

Aus anfänglich zwei Unterrichtsstunden wurden drei, erklärte Ursula Müller im Gespräch mit der Volksstimme. Die erste Stunde habe den jüngsten Teilnehmern gehört. Die zweite absolvierten alle gemeinsam. Im letzten Drittel widmete sie sich dann ganz dem jugendlichen Platt-Nachwuchs.

Die ersten Ergebnisse des Unterrichtes präsentierten die Schüler schon einmal vor ein paar Wochen beim Sommertheater. Aber nicht im Vereinshaus Alte Schule, sondern auf der Gladigauer Feldsteinbühne (wir berichteten). Einen weiteren Auftritt unter anderem mit Sketschen und Gedichten wird es beim Jahrestreffen des Altmärkischen Heimatbundes geben, weshalb auch keine eigene Abschlussveranstaltung für die Sommerschule geplant war. Bei der Gelegenheit sollen die Elf dann auch ihre Teilnahmezertifikate überreicht bekommen.

Ein erstes Andenken gab es mit dem Taschenbuch "Altmärkische Mundart" aber schon am letzten Schultag. In der kleinen Fibel ist ein Stück Geschichte der Region nachzulesen. Dazu gibt es ein paar regionale Rezepte wie Himmel und Erde oder Buttermilchsuppe. Außerdem schließt sich ein umgangssprachlicher Wörterbuchteil an.

Die Kinder und Jugendlichen drückten aber nicht nur die Schulbank, sie unternahmen auch Ausflüge. Unter anderem besuchten sie eine Puppenvorstellung ("Die Froschkönigin") im Theater der Altmark, waren zu Gast bei "Pippi Langstrumpf" im Theater Parchim oder statteten Kaarz mit seinem Schloss und dem berühmten Mammutbaum einen Besuch ab. Das alles machten auch Zuschüsse über das vom europäischen Sozialfond geförderte Programm "Stärken vor Ort" möglich, erklärte Ursula Müller, die sich in dem Zusammenhang auch für die Unterstützung beim Landkreis Stendal bedankt.

Eine Fortsetzung der Sommerschule kann sich die Gladigauerin lebhaft vorstellen, so lange ihre Gesundheit mitspielt und die Schüler Spaß an der Sache haben. "Diese Talente (neue natürlich auch) gilt es weiter zu fördern und zu entwickeln", so Ursula Müller mit Blick auf das kommende Jahr.