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Fördermittel Waldbadbetrieb in Seehausen trotz Sanierung nicht in Gefahr

Über die Zeitschiene zur Teilsanierung des Seehäuser Waldbades gab es zuletzt einige Irritationen. In diesem Jahr wird sich außer der Planung nichts mehr tun. Das eigentliche Baugeschehen soll in zwei Jahren und ohne Einfluss auf die Badesaison über die Bühne gehen.

Von Ralf Franke 28.07.2023, 06:14
Erst nach der Saison 2024 wird die Filteranlage des Seehäuser Waldbades abgerissen und bis zum nächsten Sommer neu aufgebaut. Auch die Planschbeckenüberdachung und die Installation der Solaranlagen ein Jahr später sollen den Badbetrieb nicht gefährden.
Erst nach der Saison 2024 wird die Filteranlage des Seehäuser Waldbades abgerissen und bis zum nächsten Sommer neu aufgebaut. Auch die Planschbeckenüberdachung und die Installation der Solaranlagen ein Jahr später sollen den Badbetrieb nicht gefährden. Foto: Ralf Franke

Seehausen - Nach mehreren Anläufen winken dem Waldbad Seehausen nun doch Fördermittel für eine Teilsanierung des 84 Jahre alten Naherholungszentrums.

Ende des vergangenen Jahres kam die erlösende Nachricht, dass das Vorhaben über das Bundesprogramm zur „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ mit gut 800 000 Euro bezuschusst werden soll. Mit den Eigenmitteln der Hansestadt könnte so rund eine Million Euro ins Waldbad gesteckt werden.

Stadt Seehausen kann 2023 nur die Planung ausschreiben

Zuletzt hatte es offenbar Irritationen über den Ablauf der Investition gegeben. Nach Bauamtsleiter Guido Mertens erklärte nun auch Bürgermeister Detlef Neumann im Stadtrat den von der Kommune und der Bauverwaltung anvisierten Zeitrahmen, der weiter gesteckt ist, als das einige Badfreunde angenommen hatten.

Die Ursache für unterschiedliche Interpretationen der Zeitschiene könnte der Besuch des FDP-Bundestagsabgeordneten Marcus Faber sein, der sich wie andere Politiker für den Erhalt der Einrichtung im Schillerhain starkgemacht hatte und beim jüngsten Waldbadfest am Aland vorbeischaute. Der Freidemokrat wurde bei seiner Stippvisite so zitiert, dass es nach Ende der 2023er Badesaison zügig mit der Sanierung losgehen soll.

Ganz so schnell schießen indes weder die Altmärker noch die zuständigen Abteilungen im federführenden Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Genau genommen ist noch nicht einmal ein richtiger Fördermittelbescheid im Seehäuser Rathaus eingetrudelt. Nach der 2022 eingereichten Projektskizze musste die Gemeinde nämlich wie alle anderen Begünstigten erst einmal einen richtigen Förderantrag zu Papier bringen. Wenn der positiv entschieden ist, kann auch die Planung für das Projekt ausgeschrieben werden, erklärt die Seehäuser Wirtschaftsförderin Lisa Wille auf Anfrage der Volksstimme. Das heißt, dass sich abgesehen von notwendigen Erhaltungsmaßnahmen bautechnisch in diesem Jahr erst einmal gar nichts tun wird.

Wenn das Förderprozedere planmäßig läuft – woran niemand Zweifel hat –, dann kann nach dem Ende der Sommersaison im kommenden Jahr mit dem Abriss der alten Wasseraufbereitungsanlage begonnen werden, was auch Herzstück des Gesamtprojektes ist. Bis sich die Tore der Naherholungsstätte zum Sommeranfang 2025 wieder öffnen, soll die neue Anlage in Dienst gestellt sein.

Neue Filteranlage des Waldbades Seehausen soll bis Saisonstart 2025 tertig sein

Nachdem die Seniorenbrigade des Badfördervereins das Planschbecken erneuert und den Beton im Schwimmbecken im Griff hat, sind die alten und anfälligen Kessel, Filter und Pumpen derzeit sozusagen die Achillesferse des Waldbades.

Bis zum Saisonstart 2026 wäre danach Zeit, die gewünschte Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Sozialtraktes, der Gaststätte sowie auf dem neuen Sonnensegel über dem Planschbecken zu installieren, damit das Bad zu den Einsparungen durch die neue Wasseraufbereitung mindestens 75 Prozent des benötigten Stromes selbst und umweltfreundlich erzeugt.

Noch vier Jahre Zeit, um die Bundeszuschüsse abzurechnen

Weil die Mittel erst 2027 abgerechnet sein müssen, hat die Stadt noch eine ordentliche Zeitreserve, falls es wieder Engpässe bei den Lieferketten gibt. Ein positiver Nebeneffekt des entzerrten Investitionsplanes ist zudem, dass nach derzeitigem Stand, keine Badesaison ins Wasser fallen muss.